„Schalke geht es besser als dem Klima“- die Demoteilnehmer von Fridays for Future waren bei der Demo in um gute Sprüche nicht verlegen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Fridays-For-Future-Bewegung ist ein wenig älter geworden, die Ziele haben sich aber nicht verändert. Bei der Demo am Freitag in Stuttgart reihten sich Senioren in den Zug ein, der mehrere Tausend Menschen umfasste.

Stuttgart - Die einen sammeln noch ein paar Kastanien auf, die anderen feilen an den kreativen Plakaten und stimmen sich mit rhythmischem Klatschen auf den Demozug ein. Mehrere Tausend Menschen haben sich im Stuttgarter Stadtgarten versammelt, um sich auf dem Weg zur Kundgebung vor der Staatsoper zu machen. Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat die Klima-Bewegung Friday for Future dazu aufgerufen, um ihre Ziele noch einmal zu verdeutlichen: eine sofortige Reduktion der Treibhausgasemissionen sowie ein zügiger Ausbau der erneuerbaren Energien.

Omas for future sind auch dabei

Die Forderungen sind seit drei Jahren dieselben. Doch Fridays for Future ist inzwischen weit mehr als eine Schülerbewegung – auch wenn die junge Generation das bunte Bild prägt, sind die Demonstranten ein Stück erwachsener geworden. Das Institut für Protest- und Bewegungsforschung schätzt das Durchschnittsalter der Demonstrierenden inzwischen auf über 25 Jahre. Das spiegelt sich auch im Stadtgarten wider: Da ist zum einen die Rentnerin Monika Lockemann, die ein großes Herz mit Weltkarte und dem Aufdruck „Omas for future“ bei sich trägt. „Wir haben das den Jungen eingebrockt, jetzt müssen wir was tun“, sagt sie.

Brunnen sind grün eingefärbt

Die Abiturientinnen Hannah, Mattea und Luisa sind aus Esslingen gekommen. Die immensen Hochwasserschäden und die unkontrollierbaren Waldbrände haben sie nachdenklich gemacht. „Euch gehen die Ausreden aus – uns die Zeit“, steht auf ihrem Plakat. Für den Stuttgarter Peter Franck (57) müsste „eigentlich jeder hier stehen, und es freut mich, dass eine breite breite Masse zu entstehen scheint.“ Unterwegs sehen sie mehrere Brunnen und Wasserspiele, die von der Bewegung Extinction Rebellion Stuttgart mit einem toxikologisch unbedenklichen Mittel giftgrün eingefärbt wurden – auch sie fordert von der Politik Maßnahmen gegen die Klimakrise sowie das Artensterben.