Nach der Ankunft in Deutschland ist es für junge Flüchtlinge oft schwer, Zugang zur Gesellschaft und zum Arbeitsmarkt zu bekommen. Foto: dpa

Die damals noch grün-rote Landesregierung hatte beim FSJ ein Sonderprogramm für 100 Flüchtlinge aufgelegt. Doch am sogenannten FSJ Integration nehmen bislang weit weniger Flüchtlinge teil, als das Land erwartet hat. Die Gesamtzahl am FSJ entwickelt sich allerdings sehr gut.

Stuttgart - Beim freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) hat im vergangenen Jahr die damals noch grün-rote Landesregierung ein Sonderprogramm für 100 Flüchtlinge aufgelegt. Doch am sogenannten FSJ Integration nehmen bislang weit weniger Flüchtlinge teil, als das Land erwartet hat.

Wie das Ministerium für Soziales und Integration unserer Zeitung mitteilte, absolvieren derzeit 45 Flüchtlinge im Rahmen des Sonderkontingents einen Freiwilligendienst in einer sozialen Einrichtung.

300 000 Euro für das Programm

„Wir sind von dem Programm dennoch überzeugt“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Es zeige sich allerdings, dass Integration nicht von heute auf morgen gehe und das Angebot sich unter Flüchtlingen erst noch herumsprechen müsse: „Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass das FSJ Integration fortgeführt wird und die nicht abgerufenen Fördermittel in die nächste Periode übertragen werden können.“

Das Sozialministerium hatte im vergangenen Jahr 300 000 Euro für das FSJ Integration zur Verfügung gestellt. Das Geld fließt an die Träger der Einsatzstellen, in denen das soziale Jahr absolviert wird, und dient der pädagogischen Betreuung sowie speziellen Sprach- und Integrationskursen für die Teilnehmer. Angesichts des eher geringen Interesses ist aber nicht einmal die Hälfte der Fördermittel abgerufen worden.

Freiwillige erhalten maximal 357 Euro im Monat

Die Freiwilligen unter den Flüchtlingen, die zwischen 18 und 26 Jahre alt sein müssen, erhalten keinen Lohn, sondern ein Taschengeld, das – wie bei einem gewöhnlichen FSJ – maximal 357 Euro pro Monat betragen darf.

Die Zahl der Absolventen eines klassischen FSJ im Südwesten, unter denen sich weitere Flüchtlinge befinden, sank zuletzt leicht – von 12 748 auf 12 732. Die Einsatzbereiche reichen von Seniorenzentren über Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen bis hin zu Verbänden und Vereinen.