Die Unterstützung durch Ehrenamtliche ist für Flüchtlinge nach wie vor wichtig. Foto: Gottfried Stoppel

Auch wenn die Zahl der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Stuttgart merklich zurückgegangen ist: es sind noch immer viele. Die Gesellschaft kann dafür dankbar sein, findet Mathias Bury.

Stuttgart - Als im Herbst vor dreieinhalb Jahren die Zahl der ankommenden Flüchtlinge auch in Stuttgart immer mehr zunahm, da haben viele Bürgerinnen und Bürger nicht zugeschaut, wie der Staat mit dieser schwierigen Lage zurecht kommt. Sie sind selbst aktiv geworden und haben sich in den parallel zum Flüchtlingsstrom anwachsenden Freundeskreisen engagiert. Ohne diese Hilfsbereitschaft hätte die öffentliche Hand die Flüchtlingskrise nicht bewältigen können.

Der Südwesten – Land des Ehrenamts

Der Einsatz der vielen Freiwilligen ist ein Beispiel dafür, dass sich das Ehrenamt wandelt, aber lebendig ist, gerade im Südwesten. Schon vor der Flüchtlingskrise hat der Deutsche Freiwilligensurvey 2016 ein Anwachsen der Aktiven von 41 Prozent auf 48 Prozent festgestellt, besonders in Baden-Württemberg. Dieser Anteil dürfte, wenn in diesem Jahr die neuen Daten zum ehrenamtlichen Engagement erhoben werden, noch steigen, wegen der Flüchtlingshilfe.

Schon bis jetzt lange durchgehalten

Dennoch konnte man fragen, wie lange die vielen Flüchtlingshelfer wohl durchhalten würden. Auch wenn die Zahlen, wie die Erhebung in Stuttgart zeigt, nun merklich gesunken sind, ist das Engagement noch immer groß. Mag sein, dass sich die Menschen im Ehrenamt heute nicht mehr so lange und so fest binden wollen wie früher. Die große Zahl der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe hat schon bis jetzt einen langen Atem bewiesen. Integration ist eine Langstreckendisziplin. Die Freiwilligen leisten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt. Staat und Gesellschaft können dafür dankbar sein.

mathias.bury@stzn.de