Dietmar Weber (r.) leitet seit 2001 die Abteilung der Weilimdorfer Wehr. Foto: Linsenmann

Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Dietmar Weber hat im Bezirksbeirat seinen Jahresbericht vorgestellt. Kritik übte er an Bürgern, die bei selbst installierten Rauchmeldern lieber zu Billigprodukten greifen, statt Qualitätsware zu kaufen.

Weilimdorf - Dietmar Weber bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Dazu hat der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr schon zu viel erlebt. Seit 2001 leitet er die Abteilung in Weilimdorf. Davor war er bereits 24 Jahre im Dienst der Weilimdorfer Wehr. Hunderte von Einsätze hat er in seinem Ehrenamt gefahren. Was ihn allerdings zunehmend stört, ist die Zunahme der Fehlalarme durch Heimrauchmelder: „Wir kommen ja gern, wenn wir alarmiert werden – wir löschen Brände, leisten Hilfe bei Unfällen, wenn Menschen und Tiere in Notlagen sind und kommen bei Unwetter“, sagt Weber. Alles gut und gern geschehen.

„Leider kommt es immer häufiger vor, dass wir wegen eines vermeintlichen Brandes gerufen werden – und dann war nur die Batterie im Rauchmelder am Ende, und er hat nur deswegen gepiepst“, sagt Weber. Die Nachbarn könnten dies nicht wissen und würden – im Grunde zu recht – die Feuerwehr alarmieren. „Es ist gut und wichtig, dass die Nachbarn in jedem Fall die Feuerwehr rufen“, sagt Weber. „Es wäre aber auch schön, wenn die Leute ein bisschen mehr Wert auf die Qualität ihrer Rauchmelder legen würden, die sie bei sich zuhause installieren.“

16 Mal gerufen, 12 Mal war die Fahrt umsonst

16 Mal seien die Weilimdorfer Feuerwehrleute bereits in diesem Jahr wegen eines Rauchmeldealarms ausgerückt. Vier Mal habe man tatsächlich einen größeren Brand in seiner Entstehung verhindern können. Aber zwölf Mal rückten sechs Einsatzfahrzeuge vergeblich an, nur weil eine Batterie schwächelt. „So ein Fehlalarm bindet im schlimmsten Fall Kräfte, die woanders dringend benötigt werden, in vielen Fällen verlassen meine Kollegen und ich ihre Arbeitsplätze und rücken aus“, sagt Weber.

Worauf gilt es also zu achten? Zunächst solle man sich schlichtweg keine billigen Rauchmelder zulegen, deren Batterie schwach ist und die beinahe jährlich gewechselt werden muss. „Sozusagen in der Bundesliga der Rauchmelder garantieren die Hersteller eine Laufzeit von zehn Jahren“, sagt Weber. Idealerweise sei der Kauf an einen Wartungsvertrag mit einem Elektro-Fachbetrieb verknüpft, der regelmäßig kontrolliert. Das müsse nicht unbedingt sein, bringe aber auch Vorteile im Schadensfall. „Sollte es doch mal brennen, dann helfen solche Verträge oder vorliegende Rechnungen, wenn es um Ansprüche gegenüber der Versicherung geht.“ Montieren sollte man Rauchmelder mindestens in jedem Schlafzimmer sowie im Flur und anderen Fluchtwegen.

In diesem Jahr bereits 115 Einsätze gefahren

Im Jahr 2018 mussten die Weilimdorfer Rettungskräfte insgesamt 173 Mal ausrücken. In diesem Jahr waren es bereits 115 Einsätze. Weber geht davon aus, dass der Jahresschnitt, der zwischen 110 bis 130 Einsätzen liegt, in diesem Jahr wieder übertroffen werden könnte. Erfreut äußerte sich Weber, dass die Abgasanlage im Feuerwehrgerätehaus an der Glemsgaustraße mittlerweile installiert ist. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass es ein zähes Ringen war und noch immer kleinere Mängel vorhanden seien. Dennoch: „Wir sind in Weilimdorf sehr gut ausgestattet – und wenn wir jammern würden, dann wäre es ein Jammern auf sehr hohem Niveau.“