Väter kommen nur noch zur unmittelbaren Geburt in den Kreißsaal. Foto: Horst Rudel

Die Frauenärzte der Kliniken im Kreis und niedergelassne Gynäkologen haben ein Informationspapier für Schwangere erarbeitet.

Esslingen - Die Geburt eines Kindes ist ein besonderer Tag nicht nur im Leben einer Frau, sondern meist auch für die Väter. Viele schwangere Frauen sind aktuell verunsichert. Auf Initiative von Thorsten Kühn, dem Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Esslingen, haben sich die Chefärzte der Frauenkliniken des Landkreises und die niedergelassenen Gynäkologen in Esslingen zusammengetan und ein Papier zum Thema Geburten in Zeiten von Corona erarbeitet – und darin Grundsätze vereinbart. Damit wollen die Ärzte die Frauen und deren Familien informieren und der Verunsicherung entgegentreten.

Kein höheres Risiko von Fehlgeburten

So heißt es darin etwa, es gebe keine Hinweise darauf, dass an Corona erkrankte Schwangere schwerwiegendere Symptome entwickeln als die Normalbevölkerung. Bei einer bereits vor der Schwangerschaft bestehenden Herz- oder Lungenerkrankung könnten eher Komplikationen bei Atemwegsinfektionen auftreten. Auch gebe es keine Hinweise, dass Corona während der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko von Fehlgeburten führe oder dass das Virus während der Schwangerschaft auf das Baby übertragen werden könne. Eine wichtige Einschränkung gibt es trotzdem: Besteht der Verdacht auf eine Corona-Erkrankung können die Ärzte bei der Geburt kein Lachgas verwenden.

Das Stillen ist grundsätzlich erlaubt

Allerdings sollten alle Schwangeren, wenn sie eine Corona-Diagnose haben, das unverzüglich ihrem Frauenarzt melden. Ansonsten gelten auch für Schwangere die bekannten Sicherheitsregelungen. Wer die entsprechenden Hygienemaßnahmen beachtet, kann sein Kind nach der Geburt trotz Erkrankung stillen.

Härter trifft es die Väter: Selbst wenn sie komplett symptomfrei sind, dürfen sie nur noch in der letzten Phase der Geburt ins Krankenhaus und dann auch in den Kreißsaal. .