Die Familienministerin Franziska Giffey hat keine Angst vor leuchtenden Farben. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Einer Umfrage zufolge ist die Familienministerin Franziska Giffey die beliebteste Frau in der Regierung. Woran das wohl liegt? An ihrer Arbeit? Oder doch eher an ihrer eigenartigen Garderobe? Der Stilcheck.

Stuttgart - Manche Leute wirken, als wären sie aus ihrer Zeit gefallen. Das kann an ihrer Ausdrucksweise liegen, an ihrer Meinung. Viel öfter aber liegt das an der Kleidung. Franziska Giffey zum Beispiel.

Immer auffällig

Nach einer Umfrage zur Beliebtheit der Regierungsmitglieder bei der Bevölkerung, die „Der Spiegel“ gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey ermittelt hat, ist die Familienministerin von der SPD die beliebteste Ministerin im Lande, noch vor der Kanzlerin Angela Merkel. An ihrer schlampig verfassten und von der Freien Universität Berlin gerügten Doktorarbeit kann es nicht liegen, dass die 41-Jährige alle Kolleginnen überstrahlt. Ob Giffeys Engagement für die Gleichstellung von Frauen dermaßen überzeugt? Wer weiß. Nur eines ist gewiss: Ihr Stil ist außergewöhnlich, Giffey fällt auf, wohin sie geht, und zwar noch bevor sie ein Wort gesagt hat. Denn die Frau kleidet sich wie eine Darstellerin aus der erfolgreichen Netflix-Serie „Mad Men“, die im New York der 60er Jahre spielt.

Anschein von Seriosität

Etuikleider und Kostüme sind ihr Ding. Dazu trägt sie gern mal schneeweiße Pumps, keine High Heels. Und wenn sie dann unter dieser wunderbar altbackenen Steckfrisur lacht, fragt man sich, aus welcher Zeitmaschine diese Berlinerin gerade ausgestiegen ist. Doch dass sie angesichts ihres Alters und ihrer Parteizugehörigkeit in diesem Outfit mindestens ungewöhnlich, wenn nicht konservativ rüberkommt, scheint genau ihre Absicht zu sein. Ihr Stil steht für Verlässlichkeit und Seriosität, etwas, wonach sich viele sehnen. Man sieht: Mit schönen Kleidern kann man Politik machen.