Die drei Motive sehen Sie in unserer Bildergalerie. Foto: BDDP & Fils

Lust am Rauchen nehmen: Warnhinweise auf den Packungen reichen den Franzosen nicht.

Paris - 18 Prozent der 16- bis 20-jährigen Franzosen waren im vergangenen Jahr Raucher - Tendenz steigend. Die herkömmlichen Warnhinweise auf Zigarettenschachteln zeigen bei ihnen kaum noch Wirkung.

Eindeutiger geht's nicht: Der Teenager auf dem Plakat kniet vor einem Mann nieder, der den Kopf des Jungen gegen seine Lende drückt. Der Junge hat eine Zigarette im Mund, doch der Bildbetrachter denkt unweigerlich an Oralsex. Das provokative Foto ist Teil einer neuen Anti-Raucher-Kampagne, die in Frankreich eine Welle der Empörung ausgelöst hat.

"Rauchen heißt Sklave des Tabaks zu sein", steht unter den umstrittenen Fotos, die die französische Nichtraucher-Vereinigung DNF (Droits des non-fumeurs - Rechte der Nichtraucher) in diesen Tagen in ganz Frankreich in Kneipen und Discotheken als Poster anschlägt oder per Kinospot und Zeitungsanzeige in Umlauf bringt.

Mit den Fotos wollen die Initiatoren der Kampagne bewusst provozieren. "Gute Kampagnen sind eben die, die schockieren", geht DNF-Präsident Gérard Audureau in die Offensive. Auch die Pariser Werbeagentur BDDP & Fils, die die Plakate entworfen hat, steht zu ihrem Werk. "Der klassische Slogan ,Rauchen ist schädlich' funktioniert heute nicht mehr", sagt Marco de La Fuente in Anspielung auf die "Der-Gesundheitsminister-warnt"-Hinweise auf der Zigarettenschachtel. Tabaksucht sei eine Art der Unterwerfung, genauso wie der erzwungene Oralsex auf den Kampagne-Fotos.