Im Golf von Biskaya droht nach dem Untergang des italienischen Frachtschiffs „Grande America“ eine Ölpest. Das Containerschiff der italienischen Grimaldi Gruppe war am Dienstag 330 Kilometer westlich der französischen Küste gesunken. Foto: Loic Bernardin//AFP/Marine Nationale

Nach dem Untergang des italienischen Containerschiffs „Grande America“ vor der französischen Westküste treibt ein zwölf Kilometer langer Ölteppich auf dem Meer. An Bord waren auch Gefahrgut und 2000 Fahrzeuge.

Brest - Nach dem Untergang des Containerschiffs „Grande America“ in der Biskaya kämpft Frankreich gegen eine bedrohliche Ölverschmutzung. Es habe sich ein rund zehn Kilometer langer und etwa ein Kilometer breiter Ölteppich gebildet, teilte die zuständige Meerespräfektur am Mittwochabend in Brest mit.

Ein Spezialschiff zur Bekämpfung von Meeresverschmutzung werde am Donnerstagmorgen (14. März) an Ort und Stelle erwartet. Auch die Europäische Agentur für die See-Sicherheit wurde im Kampf gegen die Verschmutzung eingeschaltet. Die Bedingungen sind alles andere als einfach: Die See sei sehr rau, Wellen erreichten eine Höhe von bis zu sechs Metern, berichtete die Präfektur.

Containerschiff kam von Hamburg

Der aus Hamburg kommende und unter italienischer Flagge fahrende Frachter war in Brand geraten und am Dienstag (12. März) rund 330 Kilometer von der französischen Küste entfernt in der Biskaya gesunken. Die Westküste Frankreichs zieht im Sommer viele Touristen an, beliebt sind die historische Hafenstadt La Rochelle, die Sandstrände der Vendée oder die Insel Île d’Oléron.

Das Schiff hatte Gefahrgut an Bord. Der Inhalt von 45 Containern werde als gefährlich eingestuft, hatte die Meerespräfektur zuvor mitgeteilt. Außerdem hatte die „Grande America“ rund 2200 Tonnen Schweröl an Bord, wie der Sender Franceinfo berichtete.

Britisches Kriegsschiff rettet 27 Besatzungsmitglieder

Das 214 Meter lange Schiff (Baujahr 1997, „Deadweight Tonnage/DWT – Gesamt-Tragfähigkeit: 27 965 Tonnen), das auch rund 2000 Fahrzeuge transportierte, hatte zuletzt starke Schlagseite bekommen.

Umweltminister François de Rugy warnte vor einer möglichen Meeresverschmutzung. Nach Angaben der Präfektur waren 27 Menschen an Bord des Schiffes, sie wurden vom britischen Kriegsschiff „HMS Argyll“ gerettet. Das Schiff war auf dem Weg nach Casablanca in Marokko.