Schiedsrichter Orel Grinfeld (links) zeigt Frankfurts Ante Rebic (rechts) nach einem Tackling die Rote Karte. Foto: dpa

Eintracht Frankfurt gewinnt zuhause gegen Racing Straßburg mit 3:0. Für Ante Rebic verlief das Spiel aufgrund einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung weniger schön.

Frankfurt - Ante Rebic holte sich eine innige Umarmung von Trainer Adi Hütter ab, nach einem chaotischen und aufwühlenden Duell auf dem Weg in die Gruppenphase der Europa League hatten sich beide wieder lieb: Eintracht Frankfurt gewann trotz eines umstrittenen Platzverweises für Stürmer Rebic das Play-off-Rückspiel gegen Racing Straßburg mit 3:0 (1:0) - und ist damit endgültig startklar für weitere Abenteuer auf internationaler Bühne.

„Wir haben gezeigt, dass wir hier zu Hause eigentlich unschlagbar sind“, sagte Frankfurts Nationalkeeper Kevin Trapp bei Nitro: „Wir haben eigentlich gegen 14 gespielt mit dem Schiedsrichter. Wir haben gesagt, wir müssen kühlen Kopf bewahren. Das haben wir getan.“ 

Rebic tackelt den Straßburger Torwart

Filip Kostic (60.) erzielte den vorentscheidenden Treffer zum 2:0 mit einem traumhaften Freistoß, nachdem in der ersten Halbzeit ausgerechnet Rebic im Mittelpunkt gestanden hatte. Der zuletzt auch von Hütter arg kritisierte Kroate war zunächst maßgeblich an der Frankfurter Führung (26.) beteiligt, da seine scharfe Hereingabe Stefan Mitrovic ins eigene Tor lenkte. 

Später flog der extrem motivierte Rebic aber auch vom Platz (44.), weil er den gegnerischen Torhüter Matz Sels nach einem Tackling traf. Danny da Costa (67.) machte mit dem 3:0 alles klar.

Sels hatte sich nach der Aktion theatralisch auf dem Rasen gekrümmt - und dadurch nach Auffassung der Frankfurter erst die zu harte Entscheidung des Schiedsrichters Orel Grinfeld provoziert. Auf dem Weg in die Kabine kam es deshalb zu handfesten Auseinandersetzungen.

Mehrmals zückt der Schiedsrichter die rote Karte

„Straßburgs Trainer hat zugeschlagen“, sagte Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner bei Nitro: „Ante hat den Torwart gar nicht richtig getroffen. Die Stimmung, die hier auf dem Flur geherrscht hat, da müssen sich die Offiziellen überlegen, was sie hier machen.“ Doch es ging genauso chaotisch weiter.

Nach einem harten Zweikampf (55.) griff Straßburgs Dimitri Lienhard dem Frankfurter Mittelfeldspieler Dominik Kohr ins Gesicht. Sein Platzverweis war anders als der von Rebic unstrittig. Dennoch ging etwas unter, dass die Frankfurter eine beeindruckende Leistung zeigten und sich nun auf die Auslosung am Freitag freuen dürfen.

Angetrieben von 47.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena rannten, ackerten und grätschten die Gastgeber von Beginn an und ließen ihrem Gegner kaum Platz zur Entfaltung. „Wir haben alle Bock auf die Gruppenphase“, hatte Coach Adi Hütter am Tag vor dem vielleicht wichtigsten Spiel der Saison gesagt.

Eintracht zeigt sich kämpferisch

Dabei musste die Eintracht ohne Kapitän David Abraham (muskuläre Probleme) auskommen, dafür wurde Rebic rechtzeitig fit. Und das zahlte sich nicht nur wegen der Führung aus: Der Vize-Weltmeister war nach den lustlosen Auftritten der jüngeren Vergangenheit sichtbar um Wiedergutmachung bemüht, mit energischen Tacklings und entschlossener Körpersprache ging der 25-Jährige voran.

Die erste Chance der Eintracht, die mit Anpfiff die Kontrolle gegen tiefstehende Gäste übernahm, besaß allerdings Kreativspieler Daichi Kamada (7.). Bei ihrem Offensivdrang musste Frankfurt gleichzeitig die drohende Gefahr der Gegenangriffe einkalkulieren. Denn ein Treffer des französischen Ligapokal-Siegers hätte die ohnehin schon knifflige Aufgabe unnötig erschwert.

Vor der hektischen Schlussphase der ersten Halbzeit kannte Frankfurt dennoch nur eine Richtung, Goncalo Paciencia (38.) hätte mit einem tückischen Aufsetzer beinahe das verdiente zweite Tor erzielt. Das tat dann äußerst sehenswert Kostic.