François Fillon und seine Frau Penelope sind von einem Pariser Gericht verurteilt worden. Foto: dpa/David Vincent

Ein Pariser Gericht hat den ehemaligen französischen Präsidentschaftskandidat François Fillon wegen einer Scheinbeschäftigung seiner Frau zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Paris - Der ehemalige französische Präsidentschaftskandidat François Fillon ist wegen einer Scheinbeschäftigung seiner Frau zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Ein Pariser Gericht verhängte am Montag fünf Jahre Gefängnis, davon drei auf Bewährung, wie mehrere französische Medien übereinstimmend berichteten. Auch seine Ehefrau Penelope ist für schuldig befunden worden, sie wurde zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Beide müssen außerdem eine Geldstrafe zahlen.

Fillon erschien am Montagmittag gemeinsam mit seiner Frau im Gericht, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Beide trugen eine Schutzmaske gegen Corona. Fillon, Regierungschef unter Präsident Nicolas Sarkozy, hatte jahrelang seine Frau Penelope als Mitarbeiterin angestellt. Sie war als parlamentarische Mitarbeiterin für ihren Mann und dessen Nachfolger Marc Joulaud in der Nationalversammlung tätig. Dabei hat es sich nach Auffassung des Gerichts um eine Scheinbeschäftigung gehandelt. Joulaud wurde nun ebenfalls zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Die Richterin erklärte, dass Penelope Fillons Vergütung in keinem Verhältnis zu ihren Aktivitäten gestanden habe, wie der Sender Franceinfo berichtete. Sie habe hauptsächlich Post übermittelt. Die Fillons hatten die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen. Medien hatten Penelopes jahrelange Anstellung auf Parlamentskosten kurz vor der Präsidentschaftswahl 2017 enthüllt. Die Vorwürfe hatten Fillons letztlich erfolglose Kandidatur schwer belastet.