Seit dem vergangenen Wochenende ist das Haus an der Forststraße 140 besetzt. Foto: Oliver Willikonsky - Lichtgut

Die Hausbesetzer beklagen den langen Leerstand. Der derzeitige Besitzer plant Bauarbeiten im größeren Stil. Diese sollen wohl schon im April beginnen.

S-West - Akivisten, die sich Initiative „Leerstand zu Wohnraum“ nennen, besetzen seit vergangenen Samstag ein leer stehendes Haus an der Forststraße 140 im Stuttgarter Westen. Der Stadt ist dieser Leerstand bekannt. Es gebe eine umfassende Baugenehmigung für einen Um- und Ausbau, sagt Sven Matis, Pressesprecher der Stadt Stuttgart. So wolle der Besitzer wohl so umfassend sanieren, dass das Haus dazu unbewohnt sein müsse.

Bisher verfügt das Gebäude über einen Wohnraum von rund 400 Quadratmetern. Nach dem Umbau sollen es etwa 700 Quadratmeter sein. Der Besitzer hat der Stadt mitgeteilt, dass es bereits vorbereitende Maßnahmen für die Bauarbeiten gebe. Er wolle nun „zügig“ mit dem Bau beginnen, voraussichtlich noch diesen April. „Das Baurechtsamt überprüft das dann natürlich“, sagt Matis.

Der Leerstand in der Stadt ist gering, heißt es aus dem Rathaus

Die Besetzer haben in dem Haus Postwurfsendungen gefunden, die noch vor der Euro-Einführung frankiert worden seien. Das teilen sie in einer Pressemitteilung mit. Sie beklagen deshalb, der Besitzer habe ja wohl „die gesetzliche Frist für unbegründeten Leerstand“ längst überschritten, und werfen der Stadt Untätigkeit vor. Sprecher Sven Matis betont, ein Gebäude dürfe nicht länger als sechs Monate „grundlos“ leer stehen. Insgesamt habe man auch lediglich um die ein bis zwei Prozent Leerstand in Stuttgart – was sehr wenig sei.