Lässige Atmosphäre bei der Kick-off-Veranstaltung an der Hochschule für Technik Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Eine Ideenschmiede besonderer Art entsteht an der Hochschule für Technik (HFT) in Stuttgart. Unter dem Namen M4-Lab Metropolregion 4.0 entwickelt die HFT Strategien für eine klimaneutrale Region samt Mobilitätskonzepten und nachhaltiger Industrieproduktion. Kurzum: man will sich neu erfinden.

Stuttgart - Eine Ideenschmiede der besonderen Art entsteht derzeit an der Hochschule für Technik (HFT) in Stuttgart. Unter dem Namen M4-Lab Metropolregion 4.0 will die HFT Strategien für eine klimaneutrale Region samt Mobilitätskonzepten und nachhaltiger Industrieproduktion entwickeln. Dabei kooperiert sie mit der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (WRS). Ein zwanzigköpfiges Team der HFT soll dafür sorgen, dass die Ergebnisse bereits erfolgter Forschungsprojekte in die Praxis umgesetzt und die Daten auf einer noch einzurichtenden Plattform auch von anderen Nutzern verwendet werden können – etwa Kommunen. Dabei geht es auch um Energieplanung, Schallschutz, Emissionsausbreitung und Verkehrsplanung. Die Anwendungen sollen im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) erprobt werden.

Die Wissenschaftsministerin ist begeistert

Finanziert wird das M4-Lab vom Bundesforschungsministerium mit acht Millionen Euro auf fünf Jahre. Den Zuschlag dafür hat die HFT in einem bundesweiten Wettbewerbsverfahren erhalten, bei dem sie sich unter 118 Anträgen durchsetzen konnte. Bei der Kick-off-Veranstaltung in der HFT erklärte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne), diese Art von Wissenstransfer sei „genau das, was wir hier im Land brauchen: die Kooperation mit der Wirtschaft und die Nähe zur Bürgerschaft“. Dabei könnten auch neuartige Formate wie ein „mobiles Innovationslabor“ entwickelt werden. Ziel sei es, Städte in puncto Klima, Verkehr, Mobilität berechenbarer zu machen und somit besser steuern zu können. Dies sei eine globale Zukunftsaufgabe. Auch WRS-Chef Walter Rogg zeigte sich erfreut über das gemeinsame Vorhaben: Ein gezielter Wissenstransfer sei ein Schlüsselfaktor für die Wirtschaftsförderung.

Die Hochschule tüftelt auch an neuartigen Lehrformaten

Michael Bossert, Geschäftsführer von M4-Lab, erklärte: „Es ist kein Projekt, sondern ein Prozess: Wir wollen die Hochschule verändern.“ Dabei gehe es auch darum, innerhalb der Hochschule Strukturen zu schaffen, die für solche Innovationen – etwa einen klimaneutralen Campus – förderlich seien. Uta Bronner, Teammitglied und Professorin für Wirtschaftspsychologie, ergänzte, die Idee sei, mit Quartierkonzepten zu arbeiten. Das Kernteam bestehe zwar aus Professoren und Mitarbeitern, aber auch die Studierenden sollen ihre Ideen einbringen.