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Im Unfall-Skandal der Formel 1 ist der Renault- Rennstall zu einer Sperre von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Diese Entscheidung gab der Internationale Automobilverband Fia bekannt.

Paris - Im Unfall-Skandal der Formel 1 ist der Renault- Rennstall zu einer Sperre von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Diese Entscheidung gab der Internationale Automobilverband Fia bekannt.

Der in der Vorwoche als Teamchef zurückgetretene Flavio Briatore wurde vom Motorsport-Weltrat für "unbegrenzte Zeit" aus allen Fia-Rennserien verbannt. Briatore soll den damaligen Renault-Piloten Nelson Piquet Jr. beim Singapur-Rennen 2008 dazu angestiftet haben, absichtlich einen Unfall zu verursachen und so Teamgefährte Fernando Alonso den Sieg zu ermöglichen. Der frühere Renault-Chefingenieur Pat Symonds wurde für fünf Jahre gesperrt.

Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso war nach Erkenntnissen der Fia nicht in das Komplott von Singapur eingeweiht. Der Spanier entging daher einer Strafe. Auch sein ehemaliger Teamgefährte Nelson Piquet Jr. kam ungeschoren davon, weil er sich dem Weltverband als Kronzeuge zur Verfügung gestellt hatte. Der Brasilianer war im Juli vom Renault-Team entlassen worden und informierte die Fia kurz darauf über den Betrug beim ersten Formel-1-Nachtrennen im vergangenen Jahr.

Alonso war vom Motorsport-Weltrat aufgefordert worden, seine Version der Geschehnisse beim manipulierten Singapur-Rennen 2008 zu schildern.

Renault hatte in der Vorwoche mit dem erzwungenen Rückzug von Briatore und Symonds praktisch seine Schuld eingestanden. Bei der Verhandlung wollte sich der französische Autobauer nicht gegen die Betrugsvorwürfe verteidigen. Schon nach 90 Minuten war die Anhörung beendet.

"Was sie getan haben, war sehr ernst. Dafür gibt es keine Entschuldigung", meinte Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Der Brite lobte jedoch die Reaktion von Renault, nachdem der Skandal durch Piquets Aussagen bekanntgeworden war. "Sie haben schnell gehandelt und sich von den Schuldigen getrennt", erklärte Ecclestone.

Renault akzeptierte die Entscheidung des Weltrats umgehend. "Wir entschuldigen uns vorbehaltlos bei der Formel-1-Welt für dieses unzumutbare Verhalten. Wir hoffen aufrichtig, dass wir diese Sache hinter uns lassen und uns konstruktiv auf die Zukunft konzentrieren können", teilte der französische Autobauer mit. Zudem kündigte Renault für die kommenden Tage weitere Informationen an.