Michael Schumacher nach dem Rennen. Foto: dpa

Während Ferrari einen Doppelsieg in Bahrain holt,  ist Sebastian Vettel der große Pechvogel.

Sachir - Michael Schumacher hat bei seiner Rückkehr das Podium klar verpasst und musste chancenlos den Doppelerfolg seines Ex-Teams Ferrari mitansehen.

Großer Pechvogel beim Sieg von Fernando Alonso vor Felipe Massa beim Großen Preis von Bahrain war Sebastian Vettel: Der Red-Bull-Pilot sah in der Hitzeschlacht lange wie der sichere Sieger aus, ehe er wegen eines Leistungsverlustes des Motors kampflos zurückfiel. Rang vier war ein schwacher Trost Vettel.

Nico Rosberg belegte am Sonntag in Sachir den fünften Platz vor seinem Mercedes-Teamkollegen Schumacher. Routinier Schumacher unterstrich bei seinem Renn-Comeback 1239 Tage nach seinem letzten Start, dass mit ihm im Lauf der 19 Grand Prix langen Saison zu rechnen sein wird.

Der 41 Jahre alte siebenmalige Champion aus Kerpen konnte bei seinem Debüt im Silberpfeil in der 36 Grad heißen „Sauna“ von Sachir zwar nicht in die Entscheidung um den Sieg mit eingreifen, holte aber gleich wichtige Punkte.

"Ich habe Probleme"

Vettel war dagegen der tragische Held: Der Vize-Champion schien einem ungefährdeten Sieg entgegen zu fahren. Aber nach rund einem Drittel des insgesamt 308,651 Kilometer langen Rennens meldete er per Boxenfunk frustriert: „Ich habe Probleme.“

In der 35. von 49 Runden musste der 22 Jahre alte Hesse Alonso und Massa ohne Gegenwehr vorbei ziehen lassen. Drei Umläufe später rauschte Lewis Hamilton locker am weitgehend wehrlosen Vettel vorbei.

Immerhin konnte der Heppenheimer die Angriffe seiner deutschen Mercedes-Rivalen abwehren.

Alonso krönte seinen ersten Einsatz im „Roten Renner“ gleich mit dem Sieg. Sein brasilianischer Teamkollege Felipe Massa durfte sich bei seinem ersten Start nach seinem schweren Unfall in Ungarn als Zweiter ebenfalls wie ein Sieger fühlen.

Der Spanier Alonso gewann auf dem Bahrain International Circuit in 1:39:20,396 Stunden. Massa lag 16,098 Sekunden zurück. Ex-Weltmeister Lewis Hamilton belegte im McLaren-Mercedes den dritten Rang.

Vettel war 38,799 Sekunden langsamer als Alonso. Schumacher wies 44,163 Sekunden mehr auf. Neuling Nico Hülkenberg aus Emmerich belegte im Williams-Cosworth den 14. Platz. Adrian Sutil aus Gräfelfing kam im Force India auf Rang zwölf.

Glock: 'Irgendwann machte es keinen Sinn mehr'

Timo Glock (Wersau) kam mit dem neuen Virgin-Team nicht ins Ziel. Wegen eines Getriebeschadens musste der Odenwälder sein Auto in der 21. Runde in der Garage abstellen. „Mir ist der dritte Gang kaputt gegangen“, sagte Glock. „Dann kam auch noch der Fünfte dazu. Irgendwann machte es keinen Sinn mehr, weiter zu fahren.“"

Der mit viel Spannung erwartete Start verlief weitgehend problemlos. Obwohl die Rennwagen wegen des Nachtankverbots um die 160 Kilogramm Benzin an Bord hatten, meisterten die Piloten diese für sie ungewohnte Situation bestens und fuhren zunächst äußerst reifenschonend.

Vettel nutzte seine Pole-Position und setzte sich ungefährdet an die Spitze. Das Ferrari-Duo Massa und Alonso folgte mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Schumacher und Rosberg profitierten von Mark Webbers zurückfallen, an dessen Red Bull etwas Öl ausgetreten war, und rückten um jeweils einen Rang auf Position sechs bzw. vier vor.

Sutil verlor viel an Boden, weil ihn ausgerechnet sein Teamkollege Vitantonio Liuzzi gedreht hatte.

Hülkenberg fuhr in der dritten Runde zu übermütig und ramponierte beim Ausritt über die Randsteine etwas seinen Williams. Durch den dadurch nötigen frühen Stopp fiel der Formel-1-„Frischling“ vorläufig ans Ende des Feldes zurück.

Vettel kontrollierte das Geschehen von der Spitze aus deutlich. Der Red-Bull-Pilot baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Schumacher hatte auf Platz sechs keine Chance, den vor ihm liegenden Ex-Weltmeister Hamilton im McLaren-Mercedes zu attackieren. Aber auch von hinten drohte dem Rückkehrer keine Gefahr. Rosberg fuhr ebenso ungefährdet auf Rang vier.

Erst die ersten Reifenwechsel brachten Verschiebungen im Feld. Hamilton und Schumacher steuerten im 16. Umlauf als erste der Top- Acht die Box an; die anderen Sieganwärter folgten wenig später. Rosberg verlor bei diesem Halt seinen vierten Platz an Hamilton.

Der in der 19. Runde eingebogene Vettel blieb auch nach dem Wechsel auf harte Reifen zunächst ungefährdet vorn. Mit zunehmender Renndauer rückten die Ferrari aber immer bedrohlicher näher und überholten ihn schließlich problemlos.