Beim Rennen in Silverstone ist es nach einem Unfall zu einem weiteren Zwischenfall gekommen. Foto: AFP/BEN STANSALL

Politische Aktivisten haben das Formel-1-Rennen in Silverstone gestört. Offenbar sind sie nach einem schweren Unfall auf die Rennstrecke gestürmt.

Kurz nach dem schweren Unfall beim Rennen in Silverstone sind mehrere Demonstranten auf die Formel-1-Strecke gestürmt. Die Personen seien „umgehend entfernt“ worden, teilte der Weltverband Fia am Sonntag mit. Zuvor hatte die Polizei von Hinweisen auf geplante Proteste berichtet und vor Aktionen auf der Piste gewarnt. Bilder im Internet zeigten, wie Streckenposten offenbar einige Menschen auf dem Asphalt in Gewahrsam nehmen. Die Aktivisten waren anscheinend über die Zäune geklettert. Der Hintergrund blieb zunächst unklar.

Nach Angaben der Fia liege der Fall nun in den Händen der Behörden. „Wir können bestätigen, dass einige Leute die Strecke betreten haben. Alle wurden sicher entfernt und eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen“, teilte die Polizei der Grafschaft Northampton mit. Das Rennen war kurz vor dem Vorfall unterbrochen worden, weil es beim Start einen heftigen Unfall gegeben hatte.

Polizei hatte von der Aktion im Vorfeld erfahren

Die Polizei hatte noch am Freitag mitgeteilt, dass eine Gruppe von Aktivisten plane, den zehnten WM-Lauf zu stören. „Eine befahrene Rennstrecke zu betreten, ist extrem gefährlich. Wenn Sie diesen rücksichtslosen Plan umsetzen, gefährden Sie Leben“, appellierte Chefinspektor Tom Thompson.

Die Polizei hatte verstärkte Einsatzkräfte und umfassende Maßnahmen angekündigt, um die Protestaktionen zu unterbinden. „Jeder, der das Renn-Wochenende nutzen will, um ein Verbrechen zu begehen, wird gefasst werden“, versicherte Thompson.

Vor zwei Jahren waren in Silverstone vier Aktivisten der Umwelt-Initiative „Extinction Rebellion“ festgenommen worden. Sie hatten sich illegal Zutritt zur Rennstrecke verschafft und vor dem Start des Grand Prix ein Plakat ausgerollt. Ein Schockerlebnis war 2003 die Aktion eines Geistlichen, der während des Formel-1-Rennens auf die Strecke rannte und religiöse Plakate zeigte. Er wurde später zu einer kurzen Gefängnisstrafe verurteilt.