Die Passagiere der Air-Berlin-Maschine wollten von Düsseldorf nach Florenz fliegen. Foto: 7aktuell.de/Rafal Niewienda

Wegen einer Alarmmeldung von einem der zwei Triebwerke landet eine Air-Berlin-Maschine auf dem Weg nach Florenz sicherheitshalber in Stuttgart. Solche Zwischenlandungen kommen häufig vor.

Stuttgart - Eine Maschine der Fluglinie Air Berlin ist am Dienstag in Stuttgart gelandet, nachdem der Pilot Alarm ausgelöst hatte. „Die Cockpitbesatzung bemerkte auf dem Weg von Düsseldorf, dass ein technischer Defekt in einem Triebwerk angezeigt wurde. Sie schalteten das betroffene Triebwerk ab und funkten den Stuttgarter Flughafen an“, sagt eine Sprecherin der Airline. Das Weiterfliegen mit einem Triebwerk bis nach Stuttgart sei kein Problem gewesen. „In einem Flugzeug sind alle Systeme mindestens einfach redundant. Das heißt, dass immer ein Ersatz da ist, wenn ein Teil ausfällt“, erläutert die Pressesprecherin.

Im vorliegenden Fall habe die Maschine, eine Bombardier Dash Q-400, zwei Triebwerke, von denen eines ausreiche, um das Flugzeug sicher in der Luft zu halten und zu landen. „Aber zu landen und die Technik überprüfen zu lassen, ist immer die sicherste Variante und damit die erste Wahl“, fügt sie hinzu. Die Piloten übten regelmäßig für solche Zwischenfälle. Air Berlin fliege seit 37 Jahren unfallfrei.

Die Fluglinie versucht, die Passagiere schnell umzubuchen

Die Maschine habe um 9.01 Uhr aufgesetzt, um 9.04 die Parkposition sicher erreicht, sagt die Flughafensprecherin Beate Schleicher. „Die 58 Fluggäste konnten die Maschine regulär verlassen und werden jetzt umgebucht auf andere Flüge, um ihr Ziel Florenz so bald wie möglich zu erreichen“, sagt die Air-Berlin-Sprecherin.

Was für Außenstehende nach einem gefährlichen Manöver klingt, ist für das Flughafenpersonal und die Feuerwehr des Airports Routine. „Wir haben im Schnitt pro Jahr 20 solcher Sicherheitslandungen“, sagt die Flughafensprecherin Beate Schleicher. Es sei in den zurückliegenden Jahren dabei nie zu gefährlichen Situationen gekommen. „Die Piloten handeln nach dem Grundsatz Safety first“, erläutert die Sprecherin. Das heißt, sobald eine Kontrolllampe aufleuchte, würde die Besatzung sicherheitshalber den nächsten Flughafen anfunken und um Landeerlaubnis fragen.

Für den Notfall hält die Feuerwehr auch Feldbetten bereit

Wenn die Maschine aufsetzt, rückt die Flughafenfeuerwehr aus. „Je nach Größe und Vorschrift ist das nur unsere eigene Feuerwehr, bei besonders großen Maschinen zieht sie weitere Rettungskräfte hinzu“, sagt Schleicher. Sicherheitslandungen würden Kleinflugzeuge, Businessjets, Frachtmaschinen und normale Linienflieger einlegen, auch eine Bundeswehrmaschine mit Problemen an einem Propeller sei vor Kurzem dabei gewesen.

Die Wehr ist im Notfall auch darauf eingestellt, die Passagiere über Nacht zu versorgen. So schliefen zuletzt 150 Fluggäste im Mai 2014 auf Feldbetten im Terminal, nachdem eine Condor-Maschine ausgefallen war. Das ist der Ausnahmefall. Normalerweise bemühen sich die Fluggesellschaften um eine Umbuchung oder bezahlen den Passagieren eine Hotelübernachtung.