Im Haus Hohenfried sind etwa 170 Flüchtlinge untergebracht. Foto: Archiv Rüdiger Ott

Der Sozialdienst der Flüchtlingsunterkunft an der Arthurstraße hat sich im Bezirksbeirat vorgestellt. Ein großes Problem sei der Betreuungsschlüssel, insbesondere bei den anerkannten Flüchtlingen und denen in Anschlussunterbringungen.

Rohr - Etwa 170 Menschen aus verschiedenen Ländern leben im Haus Hohenfried auf der Rohrer Höhe. „Die Nationen sind bunt gemischt. Es entstehen Freundschaften über die Kulturen hinweg“, sagte Tamara Stojanovic. Sie war vergangene Woche mit einem Kollegen in den Bezirksbeirat gekommen, um den Flüchtlingssozialdienst in der Unterkunft vorzustellen. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist an der Arthurstraße sowohl für die Heimleitung als auch für die Sozialbetreuung zuständig. Unterstützt werden die Awo-Mitarbeiter von den Ehrenamtlichen des Freundeskreises und in Verwaltungssachen von einer Bundesfreiwilligendienstleisterin.

Eyüp Ölcer von den Freien Wählern fragte nach dem Verhältnis von Familien und Alleinstehenden und nach der Essensversorgung. „Wir waren zu Beginn eine Familienunterkunft, inzwischen sind viele Alleinstehende dabei. Wir sind aber in Gesprächen mit dem Sozialamt, die Mischung beizubehalten“, sagte Stojanovic. Die Flüchtlinge bereiten sich ihr Essen selbst zu, in jedem Stockwerk gibt es Küchen.

Ein Sozialarbeiter ist für 136 Flüchtlinge zuständig

Der Personalschlüssel sei ein großes Problem in der Flüchtlingsbetreuung. Derzeit sei eine Person für 136 Asylbewerber zuständig. Vor allem für anerkannte Flüchtlinge und solche in Anschlussunterbringung seien die Kräfte knapp bemessen. „Gerade in der Betreuung von Menschen mit gesundheitlichen Problemen und psychologischen Traumata bräuchten wir mehr Personal“, sagte Stojanovic.

Der Sozialdienst versucht, die Flüchtlinge so schnell wie möglich in Arbeitsverhältnisse zu bringen. Die Hürden sind teilweise recht hoch, seien es schlechte Deutschkenntnisse oder die Bürokratie, sagte Stojanovic. Viele der Menschen, die schon seit Jahren im Haus Hohenfried leben, hätten inzwischen allerdings Teil- oder Vollzeitjobs.

Christa Tast von den Grünen wollte wissen, wie lange die Unterkunft auf der Rohrer Höhe denn noch belegt sei und wie die Nachbarschaft auf die Flüchtlinge reagiere. Es gebe abends und nachts einen Sicherheitsdienst, erläuterten die Awo-Mitarbeiter. Im Sommer habe es hin und wieder Beschwerden wegen zu viel Lärm von den Nachbarn gegeben. Im Großen und Ganzen laufe aber alles friedlich. „Zur Schließung können wir nichts sagen, wir wissen noch nichts“, sagte Stojanovic.