Manne Lucha will lange Wartezeiten vermeiden. Foto: dpa

Der baden-württembergische Integrationsminister Manne Lucha und drei grüne Kollegen aus anderen Bundesländern wollen mehr Integrationskurse für Flüchtlinge. Die Wartezeiten seien zu lang.

Mainz - Vier grüne Migrations- und Integrationsminister der Länder fordern vom Bund mehr Integrationskurse für Flüchtlinge und Zuwanderer. „Um die Integrationsaufgaben Deutschlands erfolgreich zu meistern, muss der Bund die Kapazitäten bei den Integrationskursen bedarfsgerecht ausweiten“, heißt es in einem Forderungspapier von Manne Lucha (Baden-Württemberg), Anne Spiegel (Rheinland-Pfalz), Dieter Lauinger (Thüringen) und Senatorin Anja Stahmann (Bremen).

Wartezeiten seien zu lang

„Monatelange Wartezeiten sind nicht akzeptabel.“ Weil der Bund seinen Aufgaben nicht gerecht geworden sei, hätten die Länder an vielen Stellen einspringen müssen, zum Beispiel mit Deutschangeboten für Flüchtlinge.

Die grünen Minister und die Senatorin fordern, dass Zuwanderer und Flüchtlinge von Anfang an Deutsch lernen können. „Der Sprachunterricht soll unabhängig von der sogenannten Bleibeperspektive als Angebot ermöglicht werden“, heißt es in dem Papier.

Bessere Jobchancen schaffen

Ein solches Angebot solle neben Sprachkenntnissen auch erstes Orientierungswissen für den Alltag mit Grundlagen über Gesellschaft und Werte vermitteln. Die Unterzeichner wenden sich zugleich gegen eine „Zwei-Klassen-Integration“ mit einem neuen Erstorientierungskurs des Bundes für diejenigen, die das Land vermeintlich wieder verlassen und bei denen das Deutschlernen nicht im Zentrum steht.

Die Grünen-Politiker dringen auf bessere Jobchancen für Flüchtlinge, damit diese nicht während einer Ausbildung abgeschoben werden. Die Ausbildungs-Duldung solle durch ein Ausbildungs-Bleiberecht ersetzt werden. Nach einer erfolgreichen Ausbildung solle das Bleiberecht als reguläre Aufenthaltserlaubnis verlängert werden.