Brennpunkt Ludwigsburger Bahnhof: Tim Kühlewein, Derya Ceylan und Svenja Wahl sind trotz Corona viel unterwegs. Ihre Arbeit hat sich aber stark verändert. Foto: /Foto: factum/Jürgen Bach

Auch in normalen Zeiten haben die Sozialarbeiter in Ludwigsburg vor allem mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu tun. Diese Gruppe trifft die Pandemie besonders hart. Warum?

Ludwigsburg - In normalen Zeiten tobt in der Karlstraße unweit des Ludwigsburger Bahnhofs das Leben. In dem unscheinbaren Gebäude gehen die Jugendlichen ein und aus, für viele sind die Räume der mobilen Jugendarbeit so etwas wie ein zweites Zuhause. Doch seit fast einem Jahr ist es ruhig geworden. „Wir vermissen das schon“, sagt Svenja Wahl. Die 30-Jährige ist eine von vier Sozialarbeitern, die junge Menschen – viele, die nichts mit ihnen zu tun haben, würden sie als Problemkinder oder -jugendliche bezeichnen – betreut. Corona hat die Arbeit mit ihnen, wie so vieles andere auch, radikal verändert. „Es ist viel auf der Strecke geblieben“, sagt Tim Kühlewein. „Wir haben viel weniger Kontakt, dafür ist er intensiver“, sagt der einzige Mann im Team. Derzeit findet nur noch Einzelbetreuung statt.