Kim Riedle als Angela in „Back for Good“ Foto: Zum Goldenen Lamm Filmproduktion

In der Komödie „Back for good“ kehrt eine D-Prominente nach Hause zurück und bringt dort alles durcheinander.

Stuttgart - Im Jahr 2018 eröffnete die Regisseurin Mia Spengler, Absolventin der Ludwigsburger Filmakademie, mit ihrem komödiantischen Familiendrama „Back for Good“ die Berlinale-Nachwuchs-Schiene. Wieso das Erste diese sehenswerte SWR-Koproduktion erst jetzt entdeckt? Egal, Hauptsache, der Film wird überhaupt ausgestrahlt.

Spengler erzählt in ihrem Diplomfilm von Angie (Kim Riedle), die sich nach einer „Karriere“ als F-Promi und einem Drogenentzug in der heimischen Provinz regenerieren möchte. Sie schlüpft bei ihrer abgearbeiteten Mutter (Juliane Köhler) und ihrer epilepsiekranken Schwester Kiki (Leonie Wesselow) unter, die immer einen Helm tragen muss und deswegen gemobbt wird. Während Angela mit allen Mitteln versucht, einen Platz im „Dschungelcamp“ oder im „Promizoo“ zu ergattern, bringt sie nebenher ihre Welt von früher gründlich aus den Fugen.

Auf Knopfdruck ein Magazin-Lächeln

Dieses klassische Szenario setzt die Regisseurin mit Witz in Szene und mit der grandiosen Schauspielerin Kim Riedle. Die gibt sich mit allem, was sie hat, dem überschminkten, leicht geschürzten Animierlook hin und kann auf Knopfdruck ein Magazincover-Lächeln anknipsen. Dabei ist sie alles andere als zimperlich und weist übergriffige Typen in die Schranken. Bald entdeckt sie, dass sie viel mehr kann, als ihr zunächst selbst klar ist. Riedle führt glaubhaft vor, dass eine D-Prominente, die sich dem Partyrausch des schönen Scheins hingegeben hat, auch ein vielschichtiger Charakter mit Köpfchen sein kann.

Kaum hat sie ihr Herz wiederentdeckt, spürt Angie, worauf es wirklich ankommt im Leben und wo ihr Platz sein sollte – keine einfache Wandlung, die Spengler und Riedle höchst sehenswert gelingt.

An diesem Mittwoch zeigt das Erste dem Film um 0.40 Uhr, am 26. 9. One um 23.15 Uhr, bis 29. 9. steht er frei in der ARD-Mediathek.