Die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes ging an den türkischen Regisseur Nuri Bilge Ceylan (zweiter von links, mit Quentin Tarantino (links), Uma Thurman und Timothy Spall) und seinen Film "Winter Sleep". Weitere Bilder von der Abschluss-Zeremonie gibt es in unserer Fotostrecke. Foto: dpa

Der türkische Film "Winter Sleep" hat die Goldene Palme, die höchste Auszeichnung des Filmfestivals Cannes, gewonnen. Der andere Favorit Xavier Dolan bekommt für „Mommy“ den Preis der Jury.

Der türkische Film "Winter Sleep" hat die Goldene Palme, die höchste Auszeichnung des Filmfestivals Cannes, gewonnen. Der andere Favorit Xavier Dolan bekommt für „Mommy“ den Preis der Jury.

Cannes - Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht in diesem Jahr an den türkischen Film „Winter Sleep“ von Nuri Bilge Ceylan. Das gab die Jury am Samstagabend zum Abschluss der 67. Festspiele bekannt. Der 55-jährige Regisseur seziert in dem Werk in über drei Stunden die Lethargie der türkischen Intellektuellen. Es ist die zweite Palme für einen Film aus der Türkei. 1982 hatte das Drama „Yol - Der Weg“ von Serif Gören und Yilmaz Güney den begehrten Hauptpreis des Festivals gewonnen.

Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging in diesem Jahr an das Sozialdrama „Le meraviglie“ der Italienerin Alice Rohrwacher (35). Der Brite Timothy Spall (57) wurde für seine Leistung in „Mr. Turner“ von Mike Leigh als bester Schauspieler ausgezeichnet. Die US-Amerikanerin Julianne Moore (53) gewann für ihr Spiel in „Maps to the Stars“ von David Cronenberg die Trophäe als beste Schauspielerin.

Dolan bekam für "Mommy" den Preis der Jury

Der als großer Favorit gehandelte junge Regisseur Xavier Dolan bekam für „Mommy“ den Preis der Jury - der dieses Mal zu gleichen Teilen auch an Jean-Luc Godard für dessen 3D-Experiment „Adieu au langage“ gibt. Die Auszeichnung für die beste Regie ging an den US-Amerikaner Bennett Miller für „Foxcatcher“; der Preis für das beste Drehbuch an Andrej Swjaginzew und Oleg Negin für den russischen Beitrag „Leviathan“.

Der deutsche Regisseur Wim Wenders war am Freitagabend für die Dokumentation „The Salt of the Earth“ über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado ausgezeichnet worden. Den Film, den Wenders zusammen mit Salgados Sohn Juliano gedreht hatte, gewann den Spezialpreis der Sektion Un Certain Regard.

Das Internationale Festival von Cannes gilt als das wichtigste Filmfest der Welt. Es fand in diesem Jahr zum 67. Mal statt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 18 Filme um die Preise konkurriert. 2013 hatte das französische Drama „Blau ist eine warme Farbe“ des Regisseurs Abdellatif Kechiche die Goldene Palme gewonnen. 2012 ging die Auszeichnung an das Drama „Liebe“ des Österreichers Michael Haneke.