Dass Kostic Fußball spielen kann, hatte er vereinzelt schon während seiner Zeit beim VfB Stuttgart und Hamburger SV unter Beweis gestellt. Foto: dpa

Der ehemalige VfB-Spieler Filip Kostic ist der unauffällige Star im Team von Eintracht Frankfurt. Aus dem früheren Offensivkünstler ist aus der Not heraus ein hervorragender Defensivspieler geworden.

Frankfurt/Main - Erst neulich erhielt Ex-VfB-Spieler Filip Kostic wieder eine dieser Anerkennungen, für die er in frühen Jahren so sehr gekämpft hatte. „Wirklich weltklasse“, meinte Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter, sei die Vorstellung des 25-Jährigen gewesen: „Er ist ein guter Junge, eine tolle Verpflichtung“ - und am Main mittlerweile die Entdeckung schlechthin.

Dass Kostic Fußball spielen kann, hatte er vereinzelt schon während seiner Zeit beim VfB Stuttgart und Hamburger SV unter Beweis gestellt. In Frankfurt glänzt Kostic allerdings in neuer, vor Jahren noch kaum vorstellbarer Rolle: als Defensivspieler. Während in der Spitze Luka Jovic, Sebastien Haller oder Ante Rebic ein Tor nach dem anderen erzielen, soll Kostic die aktuell in erster Linie verhindern. „Ich denke wirklich zuerst an die Defensive und will alles dicht machen“, sagte der serbische Nationalspieler der Bild: „Erst dann kommen die Läufe nach vorne.

Kostic mausert sich zur Stammkraft

Die Denkweise ist zwar nicht so einfach, aber ich bin eben professionell.“ Dank dieser Bereitschaft mauserte sich Kostic, dem bei seinen früheren Arbeitgebern mangelnde Lust an der Defensivarbeit vorgeworfen worden war, zur absoluten Stammkraft von Hütter. Auf der linken Außenbahn führt an Kostic - im wahrsten Sinne des Wortes - kein Weg vorbei. Damit straft er auch seine Kritiker Lügen. „Mich interessiert nicht wirklich, was die Leute sagen. Ich habe gezeigt, dass ich doch verteidigen kann“, sagte Kostic, der dafür von Hütter besonders gelobt wurde.

„Filip hat sich toll entwickelt“

„Wenn man mal in einer Schublade drinsteckt, ist es schwer, da wieder rauszukommen. Aber Filip hat sich toll entwickelt“, sagte der Österreicher. Kostic, aktuell also Offensivstar außer Dienst, ist für zwei Jahre vom HSV ausgeliehen. Und sollte er die guten Eindrücke in den kommenden Monaten bestätigen, ist es äußert wahrscheinlich, dass die Eintracht die Option ziehen und rund sechs Millionen Euro als Kaufsumme nach Hamburg überweisen wird.

Dann darf sich auch Sportvorstand Fredi Bobic freuen. Als unmittelbar nach dem Transfer kritische Stimmen laut wurden, wonach Kostic eher ein „Notkauf“ sei, entgegnete Bobic (vielleicht) bereits in weiser Voraussicht: „Er wird unsere Flexibilität erheblich steigern.“ Kostic sah das ähnlich: „Ich hatte viele Optionen“, sagte er: „Aber Eintracht ist für mich die beste.“ Andersrum ist es mittlerweile auch so.