Die neue Gemeinschaftsschule kann erst nächsten Sommer bezogen werden. Insbesondere die Balkone, die auch als Rettungswege dienen, sind noch nicht fertig. Foto: Otto-H. Häusser

Das neue Gebäude der Gemeinschaftsschule in Filderstadt-Bernhausen wird später fertig als geplant. Dadurch herrscht auf dem Campus bei der Musikschule Filum Raumnot.

Bernhausen - Alle Beteiligten müssen zusammenrücken. Weil die neue Gemeinschaftsschule erst zum nächsten Schuljahr eröffnet wird, herrscht bei der Gotthard-Müller-Schule und bei der Fleinsbachrealschule Platzmangel.

„Ursprünglich hatten wir damit gerechnet, dass mit Beginn unseres Ganztagsbetriebs die Mensa im neuen Schulgebäude fertig ist“, sagt der Rektor der Fleinsbachrealschule, Sascha Conrad. Doch daraus wurde nichts. Das neue Schulgebäude ist voraussichtlich erst im September nächsten Jahres – und damit ein Jahr später als zunächst gedacht – bezugsfertig. Der Grund sind, wie berichtet, Insolvenzen und Ausfälle von Firmen, deren Einsatz eingeplant war. Dadurch sind die restlichen Arbeiten auf den Balkonen in Verzug gekommen. Weil es inzwischen zu kalt ist, können sie erst im Frühjahr fortgesetzt werden. Und weil die Balkone auch als Rettungswege dienen sollen, kann das Gebäude noch nicht benutzt werden.

Schüler essen in der Sporthalle

Die Folge der fehlenden Mensa ist, dass nicht nur Fünftklässler der Realschule, sondern auch die Schüler der Gemeinschaftsschule ihr Essen in der Rundsporthalle einnehmen. „Uns fehlen auch die neuen Räume für Ganztagsangebote“, sagt der Rektor der Realschule, Sascha Conrad. Diese entstehen entlang des Verbindungsgangs zwischen der Realschule und dem neuen GMS-Gebäude.

Deshalb müssen Klassenzimmer auch für die Ganztagsangebote genutzt werden. Der Nachteil ist, dass immer wieder hin- und hergeräumt werden muss. Wenn beispielsweise gebastelt wird, können die halb fertigen Sachen nicht stehen bleiben. Außerdem fehlen Regale und Schränke.

Auch der Gotthard-Müller-Schule ergeht es nicht besser. Dort wurden dieser Tage die Möbel, die eigentlich ins neue Gebäude sollten, angeliefert. Durch die Räumarbeiten konnten Klassenzimmer nicht genutzt werden, der Musikraum musste als Ersatz herhalten.

„Das war aber nur ein kleines Problem“, sagt die Schulleiterin Sabine Nafe. Es würden im alten Gebäude einfach die Räume fehlen. Deshalb hat man auch Unterschlupf in der benachbarten Realschule gesucht. Dort werden der Pavillon und ein Raum im Untergeschoss von der Gemeinschaftsschule genutzt.

Einige Ganztagsangebote gestrichen

Zusätzlich müssen im alten Gebäude der Gotthard-Müller-Schule Zimmer umgenutzt werden. Der Raum für Bildende Kunst und der PC-Raum sind zu Klassenzimmern umfunktioniert worden. „Zum Glück kann der Ausfall des PC-Raums durch Laptops einigermaßen kompensiert werden“, sagt Nafe. Außerdem fehlen Räume für die Ganztagsangebote. Einige Kooperationspartner kommen deshalb nicht zum Zug.

Trotz dieser Missstände hat die Rektorin Nafe auch Verständnis für die Stadt. Der Leiter des Amts für Familie, Schulen und Vereine, Jens Theobaldt, habe vorher angefragt, ob die Notsituation zu bewältigen sei. Das habe man bejaht. Theobaldt sagt dazu: „Für uns war es ganz wichtig, dass der Schulbetrieb bis zur Eröffnung des neuen Gebäudes gewährleistet ist.“