Zum Betreiberwechsel auf der Linie Flughafen-Tübingen hat es Probleme gegeben. Foto: Klein

Ab Dezember ist FMO für mehrere Linien in Filderstadt zuständig. Doch es fehlen noch ortskundige Fahrer. Anderswo gab es deswegen immer wieder Schwierigkeiten und verärgerte Fahrgäste.

Filderstadt - Die Firma Friedrich-Müller-Omnibus (FMO) will in Filderstadt Buslinien der Stuttgarter Straßenbahnen übernehmen und verspricht deshalb Besserung. Vor einem Jahr hatte es nämlich, als sie die Buslinien Fughafen-Tübingen und Leinfelden-Tübingen übernahm, noch Beschwerden über sie gegeben. Verspätungen und Ausfälle waren der Anlass dafür. Die Fahrer hätten die Haltestellen nicht gekannt und seien daran vorbeigefahren. Darauf wiesen am Montag die Stadträte Richard Briem und Matthias Weinmann (beide FW) im Gemeinderat hin.

„Da haben wir Fehler beim Einlernen gemacht“, räumte der Geschäftsführer des Unternehmens, Marco Trovato, ein. „Da musste nachgesteuert werden.“ Seit einigen Monaten laufe der Betrieb aber stabil und zuverlässig. Trovato deutete allerdings an, dass es auch beim Start der Linien im Dezember in Filderstadt nicht gleich reibungslos laufen werde. „Zum Start kann es immer Probleme geben“, sagte er.

Ein Busführerschein kostet 8000 Euro

Ein Erschwernis sei, dass man noch nicht genügend Personal habe. „Wir brauchen hundert Fahrer und das zu einer Zeit, wo es eigentlich keine gibt“, benannte Trovato das Problem, mit dem das Unternehmen generell zu kämpfen hat. Die Anwärter würden nicht Schlange stehen, weil ein Busführerschein 8000 Euro koste. Das Personal, das man bereits zur Verfügung habe, werde in den nächsten Wochen eingelernt.

Hinzu komme, dass die Firma Melchinger aus Aichtal 35 Prozent der Linien, die Filderstadt betreffen, als Subunternehmen übernehme. Die Fahrer dieses Unternehmens würden die örtlichen Verhältnisse bereits kennen. Dies sei auf jeden Fall ein Vorteil beim Start.

Zu den Strecken, die von Friedrich-Müller-Omnibus übernommen werden, gehört auch die Verbindung zwischen Filderstadt und Waldenbuch, die es von Dezember an geben wird. Außerdem fährt das Tochterunternehmen der Bahn zwischen den S-Bahn-Halten Bernhausen und Echterdingen mit der Zwischenstation beim Filder-Airport-Areal. Auf Nachfrage von Stadträtin Monika Riegraf (Grüne) erklärte Ordnungsamtsleiter Jan-Stefan Blessing, dass die dortige Haltestelle nicht rechtzeitig fertig werde und zunächst als Provisorium erstellt werde.

Fahrplan auf der App ist zuverlässiger

Stadtrat Rudolf Lienemann (CDU/FDP) wollte von den Vertretern des Unternehmens wissen, ob es mit der Fahrradmitnahme klappen werde. Dies sei vom Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) vorgegeben, antwortete Geschäftsführer Trovato. Demnach würden Fahrräder nach 18.30 Uhr und am Wochenende mitgenommen. „Wir müssen sehen, ob das klappt“, sagte er. Es könne Platzprobleme geben, wenn Rollstuhlfahrer oder Leute mit Kinderwagen zusätzlich mitgenommen werden müssten.

Lucas Osterauer vom Jugendgemeinderat wollte schließlich wissen, ob die neuen Fahrpläne auch auf der App des VVS einsehbar seien. Das bejahte der Verkehrs- und Betriebsmanager von FMO, Axel Koffmane. Fahrplanänderungen würden dort sofort weitergegeben. Deshalb sei die App auch zuverlässiger als der gedruckte Plan. Oberbürgermeister Christoph Traub sagte abschließend: „Sie wollen alles daran setzen, pünktlich zu sein.“