Auf dem früheren Sulzer-Morat-Areal sind derzeit die Bagger am Werk. Foto: Guido Strobel/z

Nach Beendigung der Abrissarbeiten auf dem früheren Sulzer-Morat-Areal in Filderstadt-Bonlanden will die Firma Herma im Juli den Bau des zweiten Werks starten. Die Baugenehmigung fehlt allerdings noch.

Bonlanden - Der Abbruch der Gebäude auf dem früheren Sulzer-Morat-Areal soll noch bis Ende Mai andauern. Einen Monat später können dann die Bauarbeiter anrücken, um die neuen Fabrikhallen des zweiten Herma-Werks zu erstellen. Denn die Baugenehmigung wird bis dahin voraussichtlich vorliegen. „Ende März kann sie fertig sein“, sagt Oberbürgermeister Christoph Traub, der sich über die Standortentscheidung der Firma Herma freut. Zumal nicht nur das bestehende Werk ausgebaut wird, sondern auch zusätzliche Produktionsanlagen nach Bonlanden kommen.

So soll die Fertigung für Etikettiermaschinen, die bisher in Deizisau stattfindet, nach Filderstadt verlagert werden. Die neuen Hallen werden an der Fabrikstraße gebaut. „Wir haben hier die einmalige Chance, modernste Fertigungslinien für Etikettierer und Etikettiermaschinen zu errichten“, sagt Martin Kühl, der Leiter des Geschäftsbereichs Maschinen.

Die Fabrikstraße bleibt vorerst öffentlich

An der Raiffeisenstraße – dort wo derzeit schon eine große Brachfläche entstanden ist – sollen Gebäude zur Herstellung von Haftmaterial gebaut werden. Die jährliche Beschichtungskapazität wird um 50 Prozent von 750 Millionen Quadratmeter auf 1,1 Milliarden Quadratmeter Haftmaterial erhöht. Rund 100 Millionen Euro kosten die gesamten Neubauten.

„Im Prinzip entsteht auf dem Areal ein zweites Werk“, sagt Ingolf Doler, der für die Firma Herma die Pressearbeit macht. Deshalb sei die Fabrikstraße auch nicht Teil des Baugesuchs. Soll heißen: Die Straße bleibt für jedermann befahrbar. Zumindest vorläufig. „Sie soll zumindest vorerst offen bleiben“, sagt Herma-Geschäftsführer Thomas Baumgärtner. Er wisse allerdings nicht, was Ende 2019 sei, wenn die Firma die Produktion in den neuen Hallen aufgenommen habe. Baumgärtner ist sich bewusst, dass die Anwohner der Hohe Straße Befürchtungen haben, dass der Verkehr mit dem Ausbau der Firma zunehme. „Wir werden das Firmengelände weiterhin vom Kreisverkehr her erschließen“, sagt er. Der Firmenverkehr werde sich von der Hohe Straße zur Raiffeisenstraße hin verlagern.

Schadstoffe wie Asbest und PBC gefunden

Nach Auskunft von Herma-Sprecher Ingolf Doler müssen Anwohner der Rainäckerstraße und der Hohe Straße auch nicht befürchten, dass Herma-Mitarbeiter, die ihre Fahrzeuge auf einem Parkdeck an der Ecke Fabrikstraße/Rainäckerstraße abstellen, künftig durchs Wohngebiet fahren. „Sie werden auch weiterhin über den Kreisverkehr und die Pforte zum Parkdeck fahren“, sagt Doler.

Derweil gehen die Abrissarbeiten auf dem künftigen Baugelände weiter. Begonnen haben sie Mitte Oktober. Nach dem Entrümpeln stand das Entkernen der Gebäude auf dem Programm. Dabei mussten auch Schadstoffe wie Asbest und PBC beseitigt werden. Dies sei in enger Abstimmung mit dem Gewerbeaufsichtsamt geschehen, berichtet Herma-Sprecher Doler. „Mit größerem Gerät ging es dann der groben Bausubstanz gänzlich an den Kragen“, sagt Josef Iral, der Leiter der Herma-Bauabteilung.