Die provisorischen Schilder weisen auf die neuen Parkplätze hin. Foto: Gabriel Bock

Ein Versuch in einem Wohngebiet in Filderstadt-Plattenhardt soll verhindern, dass Autos über den Gehweg brettern. Doch nicht alle sind überzeugt von der Lösung.

Filderstadt - Im sonst ruhigen Wohngebiet an der Lailensäckerstraße gibt es aktuell viel Diskussion. Der Anlass: Zwischen den Häusern mit der Nummer 38 und der Nummer 66 hat die Stadt am Montagmorgen gelbe Parkbuchten auf die Straße gemalt. Wo bisher der gesamte südwestliche Fahrbahnrand als Parkplatz genutzt werden konnte, erlauben die Markierungen jetzt nur noch vereinzeltes Parken.

Zwischen den vier neuen Buchten bleiben drei neue Ausweichstellen frei. „Grund dafür ist, dass in der aktuellen Situation häufiger Fahrzeuge auf den Gehweg ausgewichen sind, um entgegenkommenden Fahrzeugen auszuweichen“, sagt Jan-Stefan Blessing, der Leiter des Ordnungsamtes. Um das zu vermeiden, hat die Stadt an anderer Stelle an der Lailensäckerstraße Pflanzkübel auf dem Gehweg gestellt. Dies ist aber nicht überall möglich. Zum Beispiel bei Ursula Fichter vor dem Haus geht das nicht. Sie gehört zu denen, die sich bei der Stadt wegen der Gehwegfahrer beschwert hatten. Ihr Reiheneckhaus grenzt mit Stellplätzen und Garagen auf einer Länge von etwa 40 Metern an die Straße. Obwohl sie wollte, dass die Stadt etwas unternimmt, ist sie nun überrascht, wie rigoros die Stadt durchgreift. Sie hält es für fraglich, ob so viele Parkplätze wegfallen müssen. Ihr Nachbar Gregor Brose hofft, dass die neuen Parkbuchten vor allem dazu führen, dass der Verkehr langsamer wird. „Bei 30 Kilometern pro Stunde kommen Pkw auch problemlos auf der Fahrbahn aneinander vorbei“, sagt er. Deshalb hat die Stadt die vorderste der vier neuen Parkbuchten auf die östliche Seite versetzt. Brose findet das unglücklich. „Ein einziges Slalomelement wird wenig helfen, zudem nimmt die Parkbucht an der Stelle viel Sicht für Fußgänger weg, das kann gefährlich werden“, sagt er. Er ist skeptisch, dass das Konzept aufgeht. Zumal wegen des Parkversuchs ungefähr ein Dutzend Stellplätze weggefallen ist. An der Lailensäckerstraße ist zwar beinahe jedes Haus mit mindestens einem Parkplatz ausgestattet, aber die Anwohner haben meist mehrere Autos. Wenn es nun eng wird, müssen sie an die Spitzäckerstraße ausweichen.

Blessing und die Stadt wollen die provisorischen Parkbuchten mehrere Monate beobachten und dann mit den Anwohnern gemeinsam bewerten wie es weitergeht. Damit das Ergebnis möglichst klar wird, wird kontrolliert, ob sich die Autofahrer an die Regelung halten.