Die Stadt Filderstadt wirbt mit guten Chancen auf Festanstellung für ihre Ausbildungsplätze Foto: dpa

73 junge Menschen werden zurzeit von der Stadt Filderstadt ausgebildet. Dies geschieht auch aus eigenem Interesse, denn in den kommenden Jahren gehen langjährige Mitarbeiter in den Ruhestand.

Filderstadt - Die Stadt Filderstadt ist nicht nur Arbeitgeber, sie bildet auch aus. „Gegenwärtig sind 73 junge Menschen bei uns in 14 Berufen in Ausbildung, 18 davon arbeiten im Freiwilligen Sozialen Jahr“, berichtete die Ausbildungsbeauftragte des Haupt- und Personalamts Sabrina Schauer am Montag im Verwaltungsausschuss. Die größte Zahl der Ausbildungsplätze gebe es in der Verwaltung und in der Kinderbetreuung, die Stadt bilde aber auch in technischen Berufen aus.

Die Ausbildung von Fachkräften ist im Eigeninteresse der Stadt, denn sie dient der Deckung des eigenen Personalbedarfs. „In den kommenden Jahren werden viele ältere Mitarbeiter, besonders Führungskräfte, in den Ruhestand gehen. Deshalb brauchen wir dringend Fachkräfte“, sagte Schauer. In den vergangenen Jahren habe die Stadt fleißige und talentierte Lehrlinge stillschweigend gleich nach der Ausbildung fest übernommen. „Bisher war es schwierig, Ausbildungsstellen in den Berufen Fachangestellter für Bäderbetriebe und Fachkraft für Abwassertechnik zu besetzen“, sagte Schauer. Deshalb gehe die Stadt in die Offensive: „Jetzt werben wir mit der Möglichkeit der sofortigen Festanstellung nach der Ausbildung.“

Gute Übernahmequote im sozialen Bereich

Im Jahr 2017, sagte die Ausbildungsbeauftragte, hätten sieben Leute in der Verwaltung ihre Ausbildung abgeschlossen, sechs davon seien in ein befristetes Arbeitsverhältnis übernommen worden. Im sozialen Bereich habe sich die Übernahmequote gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Sie liege jetzt bei 81 Prozent: Neun von elf Auszubildenden seien übernommen worden, die anderen beiden hätten keine Anstellung gewünscht.“

Um junge Leute für die Ausbildung bei der Stadt zu motivieren, gibt es pro Jahr eine Infoveranstaltung für Schüler der Klassen acht und neun der Real- und Werkrealschulen und deren Eltern. Die Stadt legt Wert darauf, auch Einwandererfamilien zu erreichen. Im kommenden Jahr sei eine Neuorganisation dieser Veranstaltung geplant. Es werde daran gedacht, beim Interkulturellen Familienfest einen Infostand aufzubauen und das Thema Ausbildung in das Programm einzubauen.

Seit 2009 bestehe eine Bildungskooperation mit der Jahnschule in Harthausen mit den beiden Bausteinen Azubi-Besuche und Bewerbungstraining. Der hohe Aufwand des Haupt- und Personalamts dafür lohne sich: „Es liegen immer wieder Bewerbungen von Jugendlichen vor, welche die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt durch diese Bildungspartnerschaften kennengelernt haben“, sagte Schauer.

Lob für Ausbildungsplätze zum Erzieher

„Die Intensivierung der Ausbildung ist richtig. Wir müssen sie weiter voranbringen, weil viele Mitarbeiter in Pension gehen“, sagte Bernd Menz (SPD). Für die Gemeinschaftsfraktion von CDU und FDP befand Rudolf Lienemann: „73 Ausbildungsplätze sind keine Kleinigkeit. Sie bieten die Möglichkeit für eine Ausbildung im Wohnort. Man sollte etwas für den Bekanntheitsgrad der Plätze tun, die technisch anspruchsvoll sind.“

Stefan Hermann, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, dankte der Stadt dafür, dass sie auch Ausbildungsplätze für Erzieher schaffe: „Die Stadt nimmt eine Vorbildfunktion ein. Wir hoffen, dass wir die Personalsituation, die ein Problem wird, gut bewältigen“, sagte Hermann. „Für die Eltern“, sagte Monika Riegraf von den Grünen, „ist es wichtig, dass ihre Kinder sofort in feste Arbeitsverhältnisse übernommen werden“.