Das SWR-Landesschau-Mobil mit Sonja Faber-Schrecklein (Mitte, im Gespräch mit Dietrich Brennenstuhl) hat auch die Firma Nimbus an der Sieglestraße besucht. Die Beiträge sind diese Woche in der SWR-Landesschau zu sehen. Foto: Privat

Diese Woche ist der Stadtbezirk Feuerbach mit seinen vielen Facetten im Fokus der Landesschau.

Stuttgart-Feuerbach - Das Team von SWR-Landesschau-Mobil besteht in der Regel aus einem Trio. Aber diesmal hat die SWR-Reporterin Sonja Faber-Schrecklein neben dem Kameramann und dem Toningenieur noch einen Praktikanten als Verstärkung dabei. Drehtag am Neuen Gymnasium: Die Schulleiterin Susanne Heß begrüßt die gut gelaunte SWR-Riege, berichtet über die Geschichte der einst ältesten Mädchenschule im Land und organisiert zwischendurch Kaffee.

Feuerbach hat viele Facetten, aber eine ganz wichtige ist sicher, dass es äußerst bunt im Stadtbezirk zugeht. Italiener, Griechen, Türken und Menschen anderer Nationalitäten sind dort irgendwann gestrandet und haben eine zweite Heimat gefunden, weil es eben direkt vor der Haustür bei Bosch und vielen anderen international tätigen Unternehmen genug Arbeit gab: „Feuerbach in der Welt, die Welt in Feuerbach.“ Das ist nur einer der Aspekte, den die SWR-Reporterin an den fünf Drehtagen herausarbeiten will.

Die multikulturelle Seite des Stadtbezirks begegnet einem auf Schritt und Tritt. Da ist das türkische Viertel mit der Moschee und den vielen türkischen Geschäften im Feuerbacher Industriegebiet. Oder eben die Feuerbacher Schulen, in denen Schüler aus zahlreichen Nationen von Kindesbeinen an lernen, tolerant und respektvoll miteinander umzugehen.

Der Lärm ist eine Herausforderung

Hanna, die Sechstklässlerin am Neuen Gymnasium, ist das beste Beispiel. Sie hat schon viel von der Welt gesehen. Sie wurde in Kiel geboren, ist in Hamburg aufgewachsen, hat einige Zeit in Nairobi verbracht und lebt nun in Feuerbach.

Sonja Faber-Schrecklein will sie während der großen Pause befragen. Ihre Mitarbeiter suchen draußen im Hof den passenden Platz für den Dreh. Der Lärm ist eine Herausforderung. Eigentlich müssten einem Toningenieur bei diesen Dezibelzahlen die Ohren klingeln. Doch der Mann mit dem Mikrofon bleibt gelassen. Der Kameramann schultert sein Equipment und schaut durch den Sucher. Er gibt ein Zeichen. Die Technik steht, es kann losgehen. Nun tritt Sonja Faber-Schrecklein in Aktion. Hanna zum Erzählen zu bringen, ist eine leichte Übung für die Fernsehjournalistin. Eine Horde aufgekratzter Schülerinnen hat einen Halbkreis um sie und ihre Interviewpartnerin gebildet und will jedes Wort mithören.

Nachmittags steht ein Besuch bei Familie Paysan auf dem Drehplan. Sohn Lukas besucht auch das Neue Gymnasium. Er ist einer, der allein schon aufgrund seiner Familiengeschichte viel über das Thema „Feuerbach in der Welt“ zu berichten weiß. Sein Großvater war der Feuerbacher Fotograf und Schriftsteller Klaus Paysan, der im September 2011 gestorben ist. Sein Opa entwickelte zeit seines Lebens eine starke Affinität zu Afrika. Er hielt Tiere, Land und Leute fotografisch fest; nebenbei gewann er viele Afrikaner und Würdenträger als Freunde. „Lukas befindet sich gerade bei den Todesfeiern für seinen Großvater in Kamerun“, berichtet seine Mutter Jutta Sailer-Paysan. Zudem hat der Großvater von Lukas in Feuerbach eine Sammlung von afrikanischen Masken zusammengetragen. Diese haben teilweise wiederum seinen Sohn Moritz Paysan bei den Entwürfen für die Masken der Feuerbacher Narrenzunft inspiriert.

Ein Quell der Inspiration ist auch Lissi Fritzenschaft. Die Modedesignerin verkörpert das bunte Feuerbach. Mit einigen ihrer Kreationen hat sie sogar schon mal Stefan Raab bedacht, in dessen Show sie eingeladen war. Fritzenschaft ist ebenfalls mit Faber-Schrecklein unterwegs. An einem der Drehtage macht das SWR-Team auch am Bahnhof Feuerbach Station. Außerdem beleuchten die Fernsehleute die Arbeit der Firma Nimbus und sie lassen sich vom LED-Lampenpionier Dietrich Brennenstuhl die Vorzüge dieser Technologie erklären. Natürlich darf bei der Tour durch Feuerbach auch ein Besuch im Theaterhaus auf dem Pragsattel nicht fehlen. Die Moschee, in der sich Muslime zum Freitagsgebet versammeln und das türkische Viertel im Industriegebiet Feuerbach-Ost an der Mauserstraße wird ebenfalls porträtiert. Auch der Bezirksvorsteherin Andrea Klöber im Rathaus und den Wengertern am Lemberg stattet das SWR-Team einen Besuch ab.