Der Feuerbacher Horst Bulling im Jahr 2006 Foto: Susanne Müller-Baji

Vor zehn Jahren starb der Künstler Horst Bulling. Im kommenden Januar soll eine Ausstellung an ihn erinnern. Dafür werden noch Objekte gesucht.

Feuerbach - Unter seinen Malergefährten Richard Albrecht und Professor Hugo Peters war Horst Bulling mit Abstand der Jüngste. Wohl auch deshalb kam sein Tod am 2. September 2007 so unerwartet. Jetzt, zehn Jahre später möchte seine Familie dem Feuerbacher Maler mit einer Ausstellung gedenken.

Das Künstler-Dreigestirn Albrecht, Peters und Bulling und ihre Malexkursionen entlang des Feuerbachs, gehörte über Jahrzehnte zu Feuerbach. Zahlreiche Ansichten entstanden bei den Exkursionen entlang des Feuerbachs aber auch bis nach Korsika. Besonders das Wasser mit seinem wandelbaren Wesen hatte es Horst Bulling angetan und er schwärmte davon, wie komplett sich die Stimmung einer Landschaft verändern konnte, sobald der Wind die Wasseroberfläche kräuselte oder Wolken dem Sonnenlicht seine Kraft nahmen.

Bulling hat zahlreiche Bilder hinterlassen

Sein Sohn, Boris Bulling, erinnert sich besonders gerne an eine Malreise nach Korsika. „Richard Albrecht war damals 82 und, unfassbar für mich, er sprang rückwärts ins Wasser. Es war genau diese Vitalität, die meinen Vater glauben ließ, er würde ebenfalls mindestens 90 Jahre alt werden. Eine Ausstellung zu seinem 85. Geburtstag hätte er selbstverständlich selbst organisiert”, sagt er.

Doch dazu kam es nicht. Horst Bulling, der sich so eingehend um den Nachlass seines Künstlerfreundes Hugo Peters gekümmert hatte, hinterließ selbst unzählige ungeordnete Bilder und ein begonnenes Werksverzeichnis. Die Frage, was nach dem Tod aus seinem Lebenswerk werden soll, treibt Kunstfreunde und Angehörige gleichermaßen um: Künstler hoffen oft, in ihrem Werk weiterzuleben. Häufig fühlen sich die Hinterbliebenen aber emotional und auch räumlich überfordert. Das geltende Erbschaftsrecht sorgt außerdem bisweilen dafür, dass Bilder nicht mehr ausgestellt und somit preislich ausgewiesen werden. Und auch für einen Künstlernachlass gilt, was Karl Valentin so beschrieben hat: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit”.

Originale für die Ausstellung werden gesucht

Bei ihren Malausflügen wurden das Feuerbacher Dreigestirn oft von Otto Scheibe (1924 - 2011) begleitet; eine kleine Ausstellung im Quartierhaus der Samariterstiftung auf dem Feuerbacher Balkon erinnert dieser Tage an den Arzt und Freizeitmaler. Und inspiriert nun auch Horst Bullings Familie, in einer Ausstellung an den Künstler zu erinnern, der vor zehn Jahren so jäh aus dem Leben gerissen wurde. Im Januar hätte er überdies seinen 85. Geburtstag gefeiert, was man nun zum Anlass für eine Werkschau nehmen möchte.

Noch ist freilich unklar, wo genau das geschehen soll. „Aber natürlich sind für die Feuerbacher die örtlichen Motive am interessantesten”, sagt Sohn Boris Bulling, der darauf einen Schwerpunkt legen möchte. Alle diejenigen, die ein Original von Horst Bulling besitzen und es für eine Ausstellung zur Verfügung stellen würden, bittet er um Kontaktaufnahme unter bb@bulling-architekten.de.