Wann sich der Max-Bahr-Markt an der Heilbronner Straße ansiedelt, steht derzeit nicht fest. Foto: Georg Friedel

Eigentlich sollten in diesem Frühjahr auf dem Gelände der Firma Kiefer an der Heilbronner Straße die Bagger vorfahren. Wann das Projekt tatsächlich realisiert wird, ist offen.

Stuttgart-Feuerbach - Die Baumarktkette Praktiker hat das Neubauprojekt an der Heilbronner Straße vorerst auf Eis gelegt. Ursprünglich hatte der Konzern geplant, auf einem rund 20.000 Quadratmeter großen Grundstück der Firma Kiefer Luft- und Klimatechnik direkt an der B 10/B 27 im Laufe dieses Jahres einen Markt der Marke Max Bahr zu errichten.

Der Bau- und Gartenmarkt an der Heilbronner Straße sollte ursprünglich im Frühjahr 2014 eröffnet werden. Doch aus diesen Zeitplänen wird nun nichts. „Wir verfolgen dieses Projekt im Moment intern nicht. Es ist zwar weiter auf unserer Agenda, wir lassen es aber ruhen“, sagt Praktiker-Pressesprecherin Simone Naujoks. Hintergrund für die Planänderung ist ein umfassendes Programm zur Restrukturierung, das der Praktiker-Konzern derzeit umsetzt. „Seit September 2012 konzentrieren wir uns auf das strategische Kernprojekt des Konzerns: die Umstellung von rund 120 Praktiker-Märkten auf die künftige Hauptvertriebslinie Max Bahr. Wir bauen diese Märkte teilweise zeitgleich um und eröffnen im Schnitt drei Märkte pro Woche, so dass wir die Mittel und die Manpower dafür bündeln müssen und alle anderen Projekte deshalb vorerst zurückstellen“, sagt Naujoks. Das gelte eben auch für das Vorhaben in Stuttgart. Doch die Pressesprecherin der Vertriebslinien Max Bahr und Praktiker betont auch, dass aufgeschoben nicht gleichzeitig aufgehoben bedeute: Das Projekt in Stuttgart sei nach wie vor ein „guter Standort für uns, aber auch hier müssen wir schieben“, so Naujoks weiter. Wie lange sich die Zeitpläne in diesem Fall verzögern und wann das Projekt realisiert werden soll, konnte die Firmensprecherin nicht sagen: „Ein weiteres Timing ist noch nicht fixiert.“

„Uns wäre es natürlich recht, wenn etwas passiert“

Besitzer des Grundstücks ist die Firma Kiefer Luft- und Klimatechnik. Diese stellt ihren Grund und Boden als Erbpachtgrundstück für das Vorhaben zur Verfügung, die Fläche bleibt im Besitz des Feuerbacher Unternehmens, das dort auch seinen Firmensitz hat. „Uns wäre es natürlich recht, wenn auf dem brachliegenden Teil des Geländes etwas passiert“, sagt Geschäftsführer Ingo Kiefer, der für den operativen Geschäftsbereich verantwortlich ist. Doch das Bauvorhaben von Praktiker sei wohl momentan auf Eis gelegt, weiß auch er. Nach den ursprünglichen Plänen sollte außer einem Baumarkt mit rund 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche im Erdgeschoss auch eine zweigeschossige Tiefgarage mit rund 380 Stellplätzen gebaut werden. Einen Teil der Stellplätze will die Firma Kiefer für ihre Beschäftigten nutzen. Inzwischen habe man sich anderweitig geholfen und vorübergehend Parkflächen auf dem Gelände realisiert, sagt Kiefer.

Für das günstig gelegene Erbpachtgrundstück der Feuerbacher Traditionsfirma interessierten sich in der Vergangenheit bereits andere namhafte Bewerber. Zum Beispiel setzte vor Jahren eine österreichische Möbelhauskette zum Sprung an die Heilbronner Straße an. Das Unternehmen wollte auf dem Gelände nahe der Auffahrtsrampe eines seiner Möbelkaufhäuser mit dem roten Stuhl errichten lassen. Doch dann gab es Ärger mit der Stadt, und XXXLutz besann sich um. Als nächstes hob Praktiker den Finger. Seitdem änderte auch dieser Konzern mehrfach die Pläne. Erst sollte die Marke Max Bahr angesiedelt werden, dann hieß es, ein Praktiker-Baumarkt (Slogan: „Hier spricht der Preis“) eigne sich besser für diesen Standort. Zuletzt favorisierte die Firma doch wieder das Format Max Bahr. Um das Projekt umsetzen zu können, mussten sowohl der Flächennutzungsplan als auch der Bebauungsplan geändert werden.

Schlüssiges Erschließungskonzept

Einer der Knackpunkte für die Baumarkt-Ansiedlung war, ein schlüssiges Erschließungskonzept zu entwickeln. Letztendlich einigten sich die Beteiligten, dass die Zu- und Abfahrt auf das Gelände nicht ausschließlich über die Heilbronner Straße erfolgen könne. Denn diese Zufahrtsmöglichkeit steht nur den stadtauswärts fahrenden Autofahrern zur Verfügung. Sie biegen rechts zum Baumarkt ab und können nach dem Besuch des Baumarktes wieder direkt auf die Heilbronner Straße einbiegen – allerdings nur in Richtung Ludwigsburg. Wer nach dem Einkauf in Richtung Pragsattel fahren will, muss über die Krailenshaldenstraße herausfahren.

Die Stadt hat längst grünes Licht für das Projekt gegeben: „Das Baugesuch ist genehmigt“, sagt Karl-Theo Maurer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung.