Beim Brand in der Flüchtlingsunterkunft wurden vier Menschen verletzt. Foto: SDMG

Nach dem Brand in einer Marbacher Flüchtlingsunterkunft, bei dem vier Menschen verletzt wurden, hat die Polizei einen 24 Jahre alten Bewohner festgenommen.

Marbach am Neckar - Der Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Marbach am Neckar (Kreis Ludwigsburg), bei dem vier Menschen verletzt worden waren (wir berichteten), ist wohl auf Brandstiftung zurückzuführen. Die Polizei nahm einen 24-jährigen Bewohner der Unterkunft vorläufig fest, der schon im März 2018 in einer Unterkunft in Kornwestheim gezündelt haben soll.

Wie die Polizei berichtet, hatten mehrere Zeugen den Brand am frühen Donnerstagmorgen gegen 4 Uhr per Notruf gemeldet.

Als die ersten Rettungskräfte an der in Containerbauweise errichteten Unterkunft eintrafen, brannte einer der Container bereits lichterloh. Einsatzkräfte der Polizei evakuierten die insgesamt vier Container, in denen rund 90 Personen gemeldet sind. Die Feuerwehr war mit 75 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen am Brandort und hatte die Flammen gegen 4.40 Uhr unter Kontrolle. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden bei dem Brand drei Bewohner der Unterkunft und ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Wegen der starken Rauchentwicklung und für den Feuerwehreinsatz sperrte die Polizei den an den Brandort angrenzenden Bahnhof Marbach und die Rielingshäuser Straße ab. Die Sperrung des Bahnhofs konnte um 5.40 Uhr wieder aufgehoben werden. Weitere Löscharbeiten und die Bekämpfung von Glutnestern zogen sich bis gegen 10.20 Uhr hin.

Verdächtiger flüchtet vom Tatort

Nach ersten polizeilichen Zeugenbefragungen richtete sich ein Tatverdacht gegen den 24-Jährigen, der zusammen mit seinem gleichaltrigen Bruder ein Zimmer in der Unterkunft bewohnt. Nachdem der Brand ausgebrochen war, flüchtete der 24-Jährige in Richtung des Marbacher Bahnhofs, wo er in einem augenscheinlich psychischen Ausnahmezustand vorläufig festgenommen wurde. Ob der Brand durch fahrlässiges Handeln oder vorsätzlich herbeigeführt wurde, sollen die weiteren Ermittlungen noch ergeben. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg lieferte den Tatverdächtigen in eine psychiatrische Einrichtung ein. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs waren etwa 60 Personen in der Unterkunft. Sie wurden vorübergehend in einer Ersatzunterkunft in Affalterbach untergebracht.

Der Tatverdächtige war zusammen mit seinem Bruder bereits im März 2018 wegen fahrlässiger Brandstiftung aufgefallen, nachdem in ihrem damaligen Zimmer in einer Unterkunft in Kornwestheim durch den Einsatz zweier Heizlüfter ein Brand verursacht worden war, der letztlich einen Sachschaden von etwa 450.000 Euro gefordert hatte.