Offenbar haben die Bewohner allesamt ... Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Die Polizei hat zwei verdächtige Bewohner der abgebrannten Flüchltingsunterkunft wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Schaden wird auf 450 000 Euro gesetzt, es gibt neue Details zum Verlauf des Abends.

Kornwestheim - Die Polizei hat den Schaden an dem abgebrannten Flüchtlingsheim in Kornwestheim auf etwa 450 000 Euro beziffert. Ob beide Gebäudeteile abgerissen werden müssen, ist noch nicht klar. Während die rechte Hälfte, in der Flüchtlinge in der Erstunterbringung – also kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland – leben, ein Raub der Flammen wurde, wurde die linke Hälfte insbesondere durch die Wassermassen arg in Mitleidenschaft gezogen.

Die bisherigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben einen ersten Verdacht gegen zwei 22-jährige Bewohner der Unterkunft, der sich bisher allerdings nicht erhärten ließ, so die Polizei am Montagvormittag. Demnach soll es, so hatten es Zeugen der Polizei geschildert, am Samstag kurz vor dem Ausbruch des Brandes zu einem Streit zwischen den beiden gekommen sein.

Dirket vor dem Brand gab es Streit

Sie hatten sich in ihrem gemeinsamen Zimmer aufgehalten. Dort habe es unmittelbar im Anschluss begonnen zu brennen. In ihrer Vernehmung machten die Männer von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Sie wurden nach ihrer vorläufigen Festnahme am Sonntag wieder auf freien Fuß entlassen. Die Ermittlungen dauern weiter an.

Es gestaltet sich schwierig, die Ursache für das Feuer im Flüchtlingsheim an der Heinkelstraße am Samstagabend herauszufinden. Der Teil des Gebäudes, in dem der Brand ausbrach, ist nach Angaben der Polizei einsturzgefährdet. Den Kriminaltechnikern des Polizeipräsidiums Ludwigsburg sei es darum nach wie vor nicht möglich, den Brandort zu betreten. Wann das möglich sein werde, das sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar, so die Polizeidirektion Ludwigsburg.

Brandstiftung oder technischer Defekt

Eine Brandstiftung kann nach Angaben der Polizei nicht ausgeschlossen werden, aber auch ein technischer Defekt müsse in Betracht gezogen werden. Die Feuerwehr konnte am Samstagabend ein Übergreifen der Flammen auf den anderen Gebäudeteil verhindern. Dennoch mussten vorerst alle Bewohner des gesamten Komplexes anderweitig untergebracht werden. Sie leben nun zum größten Teil in der nicht weit entfernt liegenden Asylbewerberunterkunft an der Villeneuvestraße.