Das Geld und die Drogen, beides in großen Mengen, hat die Polizei beschlagnahmt. Foto: Polizei Stuttgart

Der Polizei sind vier mutmaßliche Drogenhändler ins Netz gegangen. Neben der großen Menge Gras stellen die Beamten auch viel Geld sicher. Wie wirkt sich dieser Fund auf den Drogenmarkt in der Stadt aus?

Stuttgart - Es ist keine Rekordmenge, doch immerhin als „beachtlich“ stuft man bei der Kriminalpolizei den Fang ein, den die Ermittler de Rauschgiftdezernats dieser Tage gemacht haben. Sie kamen vier Männern auf die Spur, die eine Übergabe von 42 Kilogramm Marihuana vereinbart hatten. Am Dienstag nahmen sie die mutmaßlichen Drogenhändler im Alter von 23, 33, 53 und 55 Jahren fest. Die beiden jüngeren Männer waren die Abnehmer, die 53 und 55 Jahre alten Tatverdächtigen die Lieferanten, teilt die Polizei mit. Die Käufer verhafteten die Ermittler in Stuttgart, die Lieferanten, die aus den Niederlanden kommen, erwischten sie bei Pforzheim. Alle vier kamen am Mittwoch in Untersuchungshaft.

115 000 Euro werden sichergestellt

Wie genau die Polizei den vier Männern auf die Spur kam, das verrät sie nicht. Denn es würden noch weitere Ermittlungen zu dem Fall laufen, die nicht gefährdet werden sollen. Bei den Männern handelt es sich wohl nicht um kleine Dealer, die das Gras letztlich im Straßenverkauf unter die Menschen bringen: Bei diesen findet die Polizei, wenn sie erwischt werden, deutlich kleinere Mengen im 100-Gramm-Bereich. Auch das Geld, das die Polizei bei den Festnahmen als mutmaßliches Dealergeld beschlagnahmte, liefert Hinweise, dass den Drogenfahndern hier kein kleiner Fisch ins Netz gegangen ist. 115 000 Euro waren das.

Was bedeutet der Fund für den Markt in Stuttgart?

Ob die Zwischenhändler auf einer höheren Ebene angesiedelt sind oder ob die festgenommenen Stuttgarter schon die kleinen Dealer versorgen, das behält die Polizei für sich – ebenfalls unter Hinweis auf die noch laufenden Ermittlungen. Nur so viel offenbart sie: „Es wird trotz der großen Menge, die wir gefunden haben, keine Engpässe geben auf dem Drogenmarkt in Stuttgart.“

Erst im August beschlagnahmte die Polizei eine große Menge

Ende August war die Polizei einem Dealer auf die Spur gekommen, bei dem sie rund 26 Kilogramm Marihuana fand. Er wurde gefasst, als er Nachschub aus einem Versteck, einem sogenannten Bunker holte. Auch er kam in Haft. Im vergangenen Winter kam es zu einem kuriosen Fund eines solchen Bunkers: eine Pilzsammler fand im Wald bei Hedelfingen ein eingegrabenes Wasserfass, das als Bunker gedient hatte und offenbar aufgegeben worden war. Darin lagen rund 2,7 Kilogramm Marihuana.