Das AKW Fessenheim wird stillgelegt. Foto: dpa/Jean-Francois Badias

Das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass wird am Montagabend vom Netz genommen. Damit wird ein AKW verabschiedet, welches lange von Kritikern als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde. In der Region soll nun ein Vorzeigeprojekt entstehen.

Fessenheim - Im elsässischen Fessenheim hat die Stilllegung des betriebsältesten Atomkraftwerks in Frankreich begonnen. Der zweite Druckwasserreaktor wurde nach Angaben des Betreibers EDF am Montagabend heruntergefahren - und damit einige Stunden früher als geplant, wie eine Sprecherin bestätigt. Die Stilllegung des Kraftwerks sollte EDF zufolge am späten Montagabend beendet sein. Der erste Reaktorblock des seit Ende 1977 Strom produzierenden Kraftwerks am Rhein war bereits Ende Februar vom Netz genommen worden.

Kritikern galt das AKW an der Grenze zu Baden-Württemberg schon seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko. Atomkraftgegner vor allem in Deutschland und der Schweiz hatten sich lange ohne Erfolg für ein Abschalten der beiden Reaktoren eingesetzt. Deutsche Politiker und Umweltaktivisten begrüßten die Stilllegung.

Umschwung zum Vorzeigeprojekt

Die Region um die Gemeinde Fessenheim im südelsässischen Département Haut-Rhin soll nun zu einem grünen und grenzübergreifenden Vorzeigeprojekt werden. In einem deutsch-französischen Innovationspark sollen Projekte zu nachhaltiger Energiegewinnung umgesetzt werden.

Bis das Gelände des Kernkraftwerks selbst genutzt werden kann, werden jedoch noch Jahrzehnte vergehen. Nach Betreiberangaben sind für die Vorbereitungen der Demontage fünf Jahre veranschlagt, der Abbau selbst dauert dann nochmals 15 Jahre.