Baustellen in und um Stuttgart – wie hier auf der A 81 – erhitzen die Gemüter. Foto: factum/Weise

In den Ferien lässt der Verkehr nach und die Bauleute nutzen die Zeit, um Straßen zu flicken. Das stößt bei den Autofahrern mitunter auf wenig Verständnis.

Stuttgart - Mit den Ferien kommen die Baustellen, und mit ihnen kommt der Ärger: Die Daheimgebliebenen merken schon bald, dass das Durchkommen in der Stadt und auf den Autobahnen die nächste Zeit erschwert ist. Nach dem Bericht unserer Zeitung zum Ferienauftakt haben viele Leser Problemstellen gemeldet.

Die Baustelle auf der Autobahn 81 beschäftigt die Pendler aus Richtung Ludwigsburg nicht nur, weil sie dort lange Stauzeiten einkalkulieren müssen. Sondern auch, weil sie täglich mit gefährlichen Situationen konfrontiert sind, wie ein Leser aus Heilbronn berichtet: „Die Lastwagen ziehen im letzten Moment nach rechts, es kam schon zu etlichen gefährlichen Fahrmanövern“, sagt der 49-Jährige. Die Spuren sind verschwenkt, das heißt ein Teil des Verkehrs wird auf die Gegenfahrbahnen in Richtung Heilbronn geführt. Die Lastwagen sollen aber auf der verbleibenden Fahrbahn in Richtung Engelbergtunnel bleiben. „Das Schild, das den Spurwechsel anzeigt, steht viel zu nahe vor der Baustelle, da steht Spurwechsel in 600 Metern. Das reicht doch nicht“, sagt der Pendler.

Über diese Baustelle regt sich auch Facebook-Nutzer Hanspeter Nestle auf: „Die ist so unnötig und hätte man im letzten Jahr gleich mit der Sanierung des Teilstücks gleich mit machen können.“

In Heslach plagt der Verkehrslärm die Anwohner

Das Regierungspräsidium verteidigt die Baustelleneinrichtung: „Die Beschilderung zum Spurwechsel entspricht den geltenden Vorschriften und wurde durch die Verkehrsbehörde festgesetzt. Die Ankündigung der Baustelle erfolgt Regelkonform bereits zwei Kilometer vorher“, teilt eine Sprecherin der Behörde mit.

Der Heilbronner wunderte sich zudem, warum für die Ankündigung des Spurwechsels nicht die verstellbare Anzeige über der Autobahn benutzt werde. Das gehe nicht, erläutert die Sprecherin des Regierungspräsidiums. „Die Verkehrsbeeinflussungsanlage ist nur für die Anzeige der Geschwindigkeit und von Gefahrenzeichen und Warnhinweisen wie Baustelle, Stau, Schleudergefahr vorgesehen.“

Tiefbauamt will auf Beschwerde antworten

Birgit Kusche aus Heslach hat keine Gefahren-, sondern eine Lärmquelle ausgemacht. Die Sperrung des Heslacher Tunnels sei die Ursache, warum sie nachts nicht mehr zur Ruhe finde. Der Tunnel bekommt in den Großen Ferien eine neue Beleuchtung. „Der ist ja jedes Jahr mal gesperrt, aber so schlimm war der Verkehr in Heslach noch nie“, sagt die Anwohnerin. Entlang der Böheimstraße würden sich Blechlawinen schieben, die so viel Krach verursachen, dass man bei offenen Fenstern nicht mehr schlafen könne. Am frühen Morgen, so etwa ab 5, würden dann noch die Lastwagen hinzu kommen.

„Der Tunnel ist ja jedes Jahr mal gesperrt, aber so schlimm war es noch nie“, sagt Birgit Kusche. Laut dem Tiefbauamt liegt bislang eine Beschwerde dazu vor. Die offiziellen Umleitungsstrecken seien aber andere: Der Verkehr werde über die Neue Weinsteige und die Rotenwaldstraße geleitet. Dennoch könne es sein, dass ortskundige die Böheimstraße nutzen. Man werde sich mit den Anwohnern in Verbindung setzen.