Alles im Blick: Polizeibeamte beim verkaufsoffenen Sonntag 2018. Foto: Patricia Sigerist

Große Taschen oder Rucksäcke sollten auch diesmal nicht aufs Festgelände mitgenommen werden.

Fellbach - Die Furcht vor Störungen oder gar Anschlägen bei Weihnachtsmärkten, Stadt- oder Dorffesten ist in den vergangenen Jahren zwar abgeflaut, nachdem derartige Attacken bundesweit deutlich weniger oder gar nicht mehr verzeichnet wurden. Dennoch herrscht bei den Veranstaltern weiterhin erhöhte Aufmerksamkeit.

Die Ordnungsbehörden haben daher in den vergangenen Jahren den Einsatz von Polizei- und Sicherheitskräften erhöht

Dies gilt natürlich auch für die Organisatoren und Ordnungsbevollmächtigten des Fellbacher Herbstes. Bereits zum 69. Großereignis im Jahr 2016 wurde ein erhöhtes Sicherheitskonzept installiert, beispielsweise mit gezielten Taschenkontrollen auf dem Festgelände. Es werde, so kündigte der damalige Rathauschef Christoph Palm mit Blick auf die wenige Wochen zuvor Schlagzeilen machenden Amokläufe und Attentate von München und Ansbach an, in Fellbach „eine erhöhte Präsenz der Sicherheitskräfte“ geben.

Große Taschen und Rucksäcke sind nicht erlaubt. Foto: Patricia Sigerist

Diese Devise gilt im Prinzip bis heute. Das Sicherheitskonzept des Fellbacher Herbstes werde „kontinuierlich weiterentwickelt und von Experten überprüft“, hieß es jetzt bei der Vorab-Pressekonferenz zum 72. Herbstfest, das an diesem Freitagabend beginnt. „Die Veranstalter, die Sicherheits- und Rettungskräfte besprechen im regelmäßigen Planungsstab die Maßnahmen und weitere Verbesserungen“, erläutert die Rathaus-Sprecherin Sabine Laartz. Die Ordnungsbehörden haben daher in den vergangenen Jahren den Einsatz von Polizei- und Sicherheitskräften erhöht, dies könne „bei Bedarf weiter aufgestockt werden“.

Trotz aller Überwachungen lassen sich Schlägereien nicht immer verhindern

Ansonsten gilt die Bitte an die Besucher des Fellbacher Herbstes, große Taschen oder Rucksäcke nicht mit auf das Festgelände zu nehmen. „Grundsätzlich können die Kräfte aus gegebenen Anlass Taschenkontrollen durchführen“, sagt der Ordnungsamtsleiter Peter Bigalk. Ohnehin wird das Festgelände aus Sicherheitsgründen per Video überwacht – Kameras hängen an diversen Masten ganz oben. Dabei geht es nicht nur darum, mögliche knifflige Situationen oder sich anbahnende Auseinandersetzungen frühzeitig zu erkennen, sondern ganz allgemein darum, ob irgendwo durch allzugroße Enge diffizile Momente drohen.

Trotz aller Überwachungen lassen sich Schlägereien nicht immer verhindern. Wie vor zwei Jahren, als die Schlagzeile lautete: „Fellbach-Gang macht Rummelplatz unsicher.“ In der Nacht zum 8. Oktober 2017 hatten sich Fellbacher und Waiblinger Jugendgruppen zur Randale verabredet. Durch mehrere Stiche mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher wurde ein junger Mann schwer verletzt. Beim Prozess im Frühjahr 2018 verurteilte das Landgericht den 21-jährigen Hauptangeklagte zu einer vierjährigen Haftstrafe.

Voriges Jahr gab es erneut Randale unter rivalisierenden Jugendlichen, allerdings konnten diese eingedämmt werden. „Wir haben frühzeitig eingegriffen“, bilanzierte der damalige Revierleiter Klaus Auer. „Die gute Absprache und die interne Koordination haben Wirkung gezeigt“, ergänzte Ordnungschef Bigalk in seiner Bilanz zum 71. Herbstfest.