Er könne Juden leider nicht empfehlen, überall die Kippa zu tragen, sagte Felix Klein in einem Interview – und rief damit Aufruhr hervor. Foto: dpa

Der 50-jährige Felix Klein kämpft für die Bundesregierung gegen den Antisemitismus in Deutschland. Nie war sein Job wichtiger als im Moment.

Berlin - Felix Klein ist noch nicht ganz in den Schatten der Restaurantmarkise getreten, da breitet Yorai Feinberg schon seine Arme zur Begrüßung aus. „Wie schön“, sagt der Wirt zu seinem Gast, und wenig später sind die beiden in ein Gespräch vertieft. Oder besser gesagt: Felix Klein hört zu. Feinberg redet schnell, er will den Gast nicht belagern, aber gleichzeitig muss er etwas loswerden. Viel loswerden. Man spürt den Druck. Seine Augen sehen müde aus, als er von den antisemitischen Beschimpfungen erzählt, die nicht aufhören. Wie das klingt, kann jeder nachlesen, zum Beispiel auf einem Restaurant-Bewertungsportal – O-Ton: „bissl verbrannt, kochen wahrscheinlich mit Gas“. Felix Klein nickt, er kennt Erfahrungen wie diese nur zu gut. Auf die ein oder andere Weise hört er sie jeden Tag. Das ist sein Beruf.