Schwerstarbeit für den VfB II und Holger Badstuber (re.), hier gegen Kassels Alban Meha, der früher auch für die Stuttgarter Kickers II, den SSV Reutlingen und den VfL Kirchheim spielte. Foto: Baumann

Holger Badstuber zeigt wie das gesamte Team des VfB Stuttgart II eine engagierte Vorstellung – das 0:2 gegen Hessen Kassel deckt aber auch die Schwächen des Aufsteigers auf, der zudem die schwere Verletzung eines Stammspielers verkraften muss.

Stuttgart - Die bestens gelaunten Spieler von Hessen Kassel bedankten sich nach dem Abpfiff bei ihrer Handvoll Fans, die aus der ersten Etage des nahe gelegenen Parkhauses ihr Team unterstützen, da stemmte Holger Badstuber enttäuscht seine Hände auf die Knie und analysierte die 0:2(0:0)-Niederlage mit seinen Mitspielern Richard Weil und Marcel Sökler. Auch der ehemalige Nationalspieler konnte den Fehlstart des VfB Stuttgart II zum Regionalligaauftakt nicht verhindern.

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Der 31-Jährige dirigierte, klatschte, brüllte, munterte seine Mitspieler immer wieder auf. Badstuber zeigte unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf Platz 1 VfB-Geländes eine engagierte Vorstellung, auch wenn vor allem der starke KSV-Stürmer Sebastian Schmeer die VfB-Verteidigung immer wieder vor Probleme stellte. Besonders in der Phase nach der Halbzeit, als der VfB die Ordnung verlor. Folge: Schmeers Tor zum 1:0 (56.) nach Flanke von Nael Najja. Elf Minuten später sorgte der eingewechselte Lukas Iksal mit dem Treffer zum 2:0 für die Entscheidung.

Engagierte Vorstellung

Badstuber spielte, verlor – und schwieg. Er wollte hinterher keine Stellungnahme abgeben. Auch sein Trainer Frank Fahrenhorst gab zu einzelnen Spielern keinen Kommentar ab, analysierte allgemein: „Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. In unserer starken ersten Halbzeit hat uns bei unseren vielen guten Chancen die Zielstrebigkeit beim Torabschluss gefehlt. Bei den Gegentoren waren wir beides Mal in Überzahl, haben aber zu naiv agiert und den Gegner zum Abschluss kommen lassen.“ Kassel habe das kaltschnäuzig gemacht. „Dieses männliche und aggressive kommt noch häufiger in der Liga auf uns zu, da konnten wir heute viel lernen.“

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Badstuber spielte gemeinsam mit Manuel Kober (21) in der Innenverteidigung. Kapitän Marc Stein (35) saß auf der Bank. „Es gab auch Überlegungen Badstuber mit Stein spielen zu lassen, doch wir wollten in Marcel Sökler einen robusten Angreifer im Sturmzentrum“, erklärte Fahrenhorst. Und da Richard Weil (32), der besonders in den ersten 45 Minuten stark spielte, im zentralen Mittelfeld gesetzt ist, musste einer der über 23-Jährigen auf die Bank – es blieb nur Stein.

Kleinhansl bricht sich das Schlüsselbein

Probleme drohen dem VfB II, der vor der Pause technisch, taktisch und läuferisch stark auftrumpfte, auf der linken Verteidigerposition. Florian Kleinhansl musste mit einem Schlüsselbeinbruch kurz vor der Pause vom Feld. Der 20-Jährige wurde noch am Samstag operiert. Alles verlief nach Vereinsangaben gut. Mindestens acht bis zehn Wochen wird er aber fehlen. Da die Alternative Alexander Kopf verletzt ist, musste Rechtsfuß Manuel Reutter auf der linken Seite ran – keine optimale Lösung. Stürmer Benedict Hollerbach stand dagegen aus disziplinarischen Gründen nicht im Kader. Die nächste Partie bestreitet der VfB II am kommenden Freitag (19 Uhr) beim FC 08 Homburg.

Statistik

VfB Stuttgart II: Schock – Rios Alonso, Badstuber, Kober, Kleinhansl (45. Reutter) - Richter (75. Richter), Weil, Alberico (54. Michel) – Pasalic, Sökler, Zografakis.

KSV Hessen Kassel: Zunker - Najjar, Evljuskin, Nennhuber, Brandner - Brill - Pichonot (79. Dawid), Meha, Bravo Sanchez, Mogge (64. Iksal) - Schmeer (86. Schwechel).

Tore: 0:1 Schmeer (56.), 0:2 Iksal (67.).

SR: Mario Hildenbrand (Wertheim-Nassig).

Zuschauer: keine.