Von der Staatlichen Modeschule in Stuttgart zur ProSieben-Show: Lina Heckmann ist ein alter Hase im Modebusiness - als die Macher von "Fashion Hero" anriefen, war die Mannheimerin deshalb erst skeptisch. Foto: ProSieben/Richard Hübner

Von der Staatlichen Modeschule in Stuttgart zur ProSieben-Show: Lina Heckmann ist ein alter Hase im Modebusiness - als die Macher von "Fashion Hero" anriefen, war die Mannheimerin deshalb erst skeptisch.

Stuttgart - Fragt man Lina Heckmann nach ihrer Zeit an der Staatlichen Modeschule in Stuttgart, muss die 39-Jährige kurz überlegen - so viele Projekte liegen zwischen dem Studium in der Landeshauptstadt Mitte der 1990er Jahre und ihrer jetzigen Arbeit für ihr eigenes Modelabel "evaw wave". Die gebürtige Heidelbergerin, die derzeit bei der ProSieben-Show "Fashion Hero" mit Claudia Schiffer um die Gunst der Modeeinkäufer buhlt, preist aber bis heute die solide und praxisorientierte Ausbildung der Stuttgarter Modedesign-Schmiede.

Dass sie ihre Entwürfe jetzt vor einem Millionenpublikum im Fernsehen präsentiert, kam für Lina Heckmann, die in einem Stadtteil von Mannheim lebt und arbeitet, aus heiterem Himmel - schließlich hatte sie sich wie ihre Mitstreiter nie für "Fashion Hero" beworben: "Der Sender hat mich kontaktiert." Eine Castingshow für Designer, die mit ihren Entwürfen den Nerv der Einkäufer von Asos, Karstadt und s.Oliver treffen müssen, um eine Runde weiterzukommen - Lina Heckmann war erst skeptisch.

"Eine Show wie 'Project Runway' wäre nichts für mich"

"Ehrlich gesagt habe ich lange überlegt und abgewägt, bevor ich zugesagt habe", erinnert sich die Mannheimerin. "Doch je mehr ich über das Konzept erfahren habe, desto überzeugter war ich, dass es sich dabei um eine anspruchsvolle Geschichte handelt." Überzeugt habe sie schließlich auch, dass "da Claudia Schiffer und nicht Heidi Klum vorne draufsteht - eine Show wie 'Project Runway', in der man zum Beispiel aus Materialien vom Baumarkt einen Entwurf basteln soll, wäre nichts für mich." An "Fashion Hero" gefalle ihr dagegen, dass die Umstände relativ realistisch seien.

Schließlich ist die 39-Jährige ein Profi und alter Hase im Modebusiness: Nach ihrer Schneiderlehre und dem Studium in Stuttgart sammelte Lina Heckmann in einer Blusenmacherei und einer Designagentur in Italien Erfahrungen, bis heute arbeitet sie als Freelancerin für viele große Marken. 2006 erfüllte sich die Mannheimerin ihren großen Traum vom eigenen Label. Ihre Kollektionen für "evaw wave" sind "bunt, emotional, mit einer Prise Gipsy und Boho, aber immer sehr tragbar". Die große Abendgarderobe ist nicht ihr Ding - "das können andere besser. Meine Entwürfe sind Kleider für jeden Tag."

Claudia Schiffer ist "freundlich und zugänglich"

Am Mittwoch ist Lina Heckmanns Auftritt vor den Einkäufern von Asos, Karstadt und s.Oliver im Fernsehen zu sehen (ProSieben, 20.15 Uhr). Bei welchem Shopping-Portal oder Kleidergeschäft die 39-Jährige am ehesten einen Fuß in der Tür haben könnte, vermag sie schwer zu sagen: "Schließlich weiß man nie, welches Motiv hinter einem Einkauf steckt: Will ein Konzern einen Imagewechsel vollziehen? Plant das Unternehmen einen neuen Store, der voll auf High-End-Produkte setzen soll?"

Voll des Lobes ist Lina Heckmann übrigens, wenn man sie nach Claudia Schiffer fragt: "Sie ist keineswegs eine Diva, sondern im Gegenteil sehr offen, freundlich und zugänglich. Außerdem merkt man ihr ihre lange Erfahrung im Modebusiness an. Sie hat ein gutes Auge dafür, was Frauen steht."

Lina Heckmanns Modelinie "evaw wave" im Internet

Die Staatliche Modeschule Stuttgart im Internet

So funktioniert "Fashion Hero": Die Kandidaten präsentieren ihre Entwürfe vor drei professionellen Einkäufern von Modehäusern, dem Online-Versandhandel Asos, der Kaufhauskette Karstadt und dem Modeunternehmen s.Oliver. "Die Einkäufer beurteilen die Qualität und Tragbarkeit der Designs und geben im besten Fall ein Angebot ab", erläutert ein Sendersprecher. "Bei mehreren Interessenten gibt es einen Bieterwettstreit - das höchste Gebot bekommt den Zuschlag."

Die gekauften Outfits gibt es direkt nach der Show online in den jeweiligen Modestores. Am nächsten Tag sollen die Modelle auch in den Geschäften liegen. "Wer seine Entwürfe verkauft, ist direkt in der nächsten Runde", schildert der ProSieben-Sprecher. "Die anderen Designer müssen im sogenannten 'Fashion Showdown' um den letzten Platz für die nächste Sendung kämpfen. Der 'Fashion Hero'-Sieger gewinnt eine komplette, eigene Mode-Kollektion in allen drei Modehäusern, im Wert von 1,5 Millionen Euro."