Die Urzeln sind historisch gesehen die Begleiter der Handwerkszünft3e Foto: factum/Bach

Der Urzelntag in Sachsenheim ist Fasnet – aber mit einer Tradition, die bis nach Siebenbürgen im 17. Jahrhundert zurück reicht. Am Samstag war es wieder so weit – wir haben tolle Bilder für euch.

Sachsenheim - Sie stammen aus Agnetheln in Siebenbürgen und wurden schon 1689 als „Mummenschatz der Zünfte" erwähnt. In Sachsenheim wird seit 1965 diese Tradition hoch gehalten, die Urzelnzunft bemüht sich, dieses Brauchtum zu bewahren. So hat sie dieses Jahr zum ersten Mal Kinderfasching gefeiert. Höhepunkt der schwäbisch-alemannischen Fasnet in Sachsenheim ist aber immer am Samstag die Parade mit anschließendem Ball. „Wir hatten eine sehr gute Beteiligung, es sind gut 360 Urzeln mitmarschiert“, sagt Kerstin Haible, die Sprecherin der Fasnetzunft.

Die Urzeln tragen bemalte Drahtmasken

Es waren viele Kinder dabei und das Wetter ist trocken geblieben. Das Besondere an der Sachsenheimer Fasnet ist, dass sich die Feier nur auf den „Urzeltag“ am Fastnachtssamstag konzentriert. Die Urzeln waren historisch gesehen die Begleiter der Handwerkszünfte und haben die Laden der Berufsstände getragen. Sie haben keine Holzmasken, sondern bemalte Drahtmasken. Die Parade wird von Peitschenschwingern angeführt, den so genannten Pletschern.

Die Urzeln bilden ein Viereck und rahmen so die Zunftlade ein, der Hauptmann führt mit Engelchen als Begleiter den Zug an. Auch beim Ball in der Sporthalle war die Stimmung ausgelassen. Die Urzeln können eben feiern – und vieles ist dabei anders als anderswo.