Antonio Rüdiger, früherer Abwehrmann des VfB Stuttgart, spielt seit 2017 für den FC Chelsea. Foto: Getty

Der ehemalige VfB-Spieler Antonio Rüdiger hat die Verantwortlichen im Fußballgeschäft dazu aufgerufen, künftig klare Zeichen gegen Rassismus im Fußball zu setzen. Sein Vorschlag: notfalls müssten auch eigene Fans hart bestraft werden.

Stuttgart - Antonio Rüdiger hat im Rahmen einer Schüler-Veranstaltung zu Gleichberechtigung und Diversität seines aktuellen Arbeitgebers, dem englischen Fußballerstligisten FC Chelsea, mehr Initiative im Kampf gegen Rassismus gefordert.

„Es muss mehr dagegen getan werden“, sagte der 25-Jährige Verteidiger. „Vielleicht denken einige Beteiligte, die eigenen Fans zu bestrafen, wäre zu hart. Wenn rassistische Äußerungen aber einfach stillschweigend hingenommen werden, ohne konsequent dagegen vorzugehen, dann ist das für mich ein klares Zeichen der Akzeptanz.“

Rüdiger war in der Vergangenheit mehrfach Zielscheibe von rassistischen Äußerungen und Fan-Gesängen einiger Fußball-Anhänger geworden. Beim Spiel des FC Chelsea gegen seinen Ex-Club AS Rom in der Gruppenphase der Champions League am 18. Oktober 2017 beleidigten die Anhänger des italienischen Klubs der Seria-A den gebürtigen Berliner mit Affen-Rufen.

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Im März 2017 drohte sogar ein Spielabbruch, nachdem Fans des rivalisierenden Vereins Lazio Rom rassistische Lieder in Richtung Rüdiger anstimmten, der zu diesem Zeitpunkt noch selbst als Abwehrmann für den AS Rom auf dem Platz stand.

„Ich habe das damals mit mir selbst ausgemacht und nichts dazu gesagt, da ich die italienische Fußballkultur respektiere. Nur weil sich einige Idioten so äußern, bedeutet das nicht, dass die ganze italienische Fußballlandschaft so tickt“, sagt Rüdiger. „Ich mag Italien und hatte dort eine wirklich gute Zeit. Trotzdem denke ich, dass einige Fans härter bestraft gehören.“

Chelsea will mit Rüdiger verlängern

Rüdiger, der bei den Blues in der Innenverteidigung spielt, soll seinen Vertrag wohl vorzeitig verlängern, wenn es nach den Verantwortlichen des FC Chelsea geht. Bei einer vorzeitigen Verlängerung seines bis 2022 laufenden Vertrags dürfte auch sein Gehalt angehoben werden. Aktuell soll Rüdiger etwa 114 000 Euro pro Woche verdienen.

„Ich fühle mich bei Chelsea extrem wohl. Ich spüre jeden Tag das Vertrauen vom Trainer, der Fans, vom gesamten Klub. Und das zeigt sich dann auch auf dem Platz“, sagte Rüdiger zuletzt dem Sportinformationsdienst (sid).