Metallica beim Auftritt in der Stuttgarter Schleyerhalle. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Um den Schwarzmarkt einzudämmen, sind die Karten für Metallica nicht übertragbar. Dies haben Hunderte von Fans beim Auftritt der US-Band in Stuttgart offensichtich nicht gewusst und mussten draußen bleiben. Personalisierte Tickets wird es bei den Stones nicht geben.

Stuttgart - Wenn Metallica kommen, ist nichts mehr normal. Die alten Haudegen aus Kalifornien haben Gold in den Zähnen, Silber in den Haaren und Blei in den Füßen. Auf der Bühne aber strotzen die Musiker der vor 37 Jahren gegründeten Band wie gewohnt rotzig und ungehobelt vor Testosteron, als seien sie in der Blüte ihrer Jugend in einen Zaubertrank gefallen, der ewige Schärfe verleiht.

Die Zahl der Blockbuster-Konzerte, die binnen weniger Stunden ausverkauft sind, nimmt beständig ab. Metallica gehören zum kleinen Kreis der Superstars, die den Fans im Kampf um die Karten viel abverlangen. Etliche sind nun sauer, dass sie selbst mit gültigen Tickets nicht in die Schleyerhalle durften – es standen nicht ihre Namen, sondern andere drauf.

Nichts von der Namensnennung gewusst

Sandra S. bekam die Karten für sich und ihre Begleitung geschenkt. „Sie waren personalisiert auf einen anderen Namen“, berichtet sie, „bis dato wussten wir nicht, dass sie nicht gültig waren, geschweige denn, dass man sie umschreiben lassen musste“.

Nach ihrer Schätzung sei es etwa 300 Fans vor der Schleyerhalle so ergangen. Den Kontrolleuren am Eingang sei es egal gewesen, ob man die Tickets von einem Kollegen, der kurzfristig auf Montage musste, bekommen habe oder ob man für einen erkrankten Freund eingesprungen sei. Selbst mit der Kopie des Personalausweises der verhinderten Person habe sich die Tür nicht geöffnet. „Da kommt so eine geile Band – und dann hat man mit seiner Karte so ein Theater“, ärgert sich Sandra S.

Konzert für Stones noch nicht ausverkauft

Mit nicht übertragbaren Tickets will das Metallica-Management Wucherpreise des Schwarzmarktes verhindern. „Nur für wenige Konzerte gilt dieses System“, sagt Arnulf Woock, der Sprecher des örtlichen Veranstalters. Bei Robbie Williams oder Rammstein sei dies der Fall gewesen. In den nächsten Monaten aber gibt es nach jetzigem Stand kein Konzert in Stuttgart, bei dem Namen kontrolliert werden – auch nicht bei den Rolling Stones am 30. Juni in der Mercedes-Benz-Arena. Das Gastspiel der Rocklegenden ist nicht ausverkauft, es gibt immer noch Steh- und Sitzplätze zum Preis von 183 bis 799 Euro.

In bester Erinnerung wird „das Cann“ Metallica behalten. Das Cannstatter Jugendhaus bekam von der Metal-Band 28 500 Euro für seine Arbeit. Dessen Leiter Gregor Glaßmann durfte hinter der Bühne den Scheck persönlich von den Musikern in Empfang nehmen und mit ihnen etwa zehn Minuten reden. Die Gruppe spendet in jeder Stadt. Im Internet kann man sich um das Geld bewerben. Die Wahl der US-Stars fiel auf die Cannstatter Jugendarbeit.