Der 41-Jährige muss sich wegen dreifachen Mordes vor Gericht verantworten. Foto: dpa

Im Prozess wegen des Dreifachmords in Villingendorf hat der Angeklagte am Mittwoch sein Schweigen gebrochen – und über die schwierige Beziehung zu seiner Exfrau gesprochen.

Rottweil - Im Prozess nach dem Familiendrama in Villingendorf (Kreis Rottweil) hat der mutmaßliche Dreifachmörder sein Schweigen gebrochen. Er gab zu, seinen Sohn am Tag der Einschulung in Villingendorf (Kreis Rottweil) erschossen zu haben. Er gestand auch die Tötung von zwei weiteren Menschen. Die Anklage wirft ihm vor, im vergangenen Jahr drei Morde begangen zu haben, weil ihn seine Partnerin verlassen habe. Er sei nicht mehr derselbe gewesen, sagte der 41-Jährige am Mittwoch beim Landgericht Rottweil. Er sei wie ein „Roboter“ gewesen.

Außer dem sechsjährigen Kind waren am 14. September 2017 auch der neue Freund (34) der Ex-Partnerin und dessen 29-jährige Cousine an den Schüssen gestorben. Der Angeklagte hatte im Prozess erst geschwiegen. „Ich hatte nicht vor, jemanden zu erschießen“, sagte der Kroate. Er habe eigentlich seine Ex-Partnerin - die Mutter des Sohnes - zur Rede stellen wollen. Überrascht habe ihn, dass deren neuer Freund und ihre Cousine dabei waren. Aus Hass auf den neuen Partner habe er dann geschossen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der mutmaßliche Täter seiner Ex-Partnerin durch die Tat Leid zufügen wollte, weil er die Trennung vom Februar 2017 nicht akzeptierte.

Der 41-Jährige sprach am Morgen in der Verhandlung am Landgericht Rottweil zunächst über seinen Lebensweg. Der Kroate kam demnach Anfang der 1990er-Jahre nach Deutschland, wo er nach dem Scheitern seiner ersten Ehe auch die Frau kennenlernte, die das Familiendrama als einzige überlebte. Im Laufe des Tages könnte seine Aussage zur Tat folgen

Im Gerichtssaal sprach er über die Beziehung, die seinen Schilderungen nach von Trennungen, anschließenden Versöhnungen, aber auch vielen Umzügen im südlichen Baden-Württemberg geprägt war. Weil seine Freundin zu seinem Missfallen den Sohn immer wieder zu den Eltern nach Lettland geschickt habe, sei es oft zum Streit gekommen. „Ich wollte eigentlich eine Familie“, sagte der 41-Jährige.