Auf Springschuhen kann man eine Tour durch Karlsruhe unternehmen. Foto: Annette Frühauf

Eine Nacht unterm Sternenhimmel oder Gold waschen im Rhein – wer etwas erleben will, muss gar nicht weit fahren. Im Land finden sich viele Angebote für Kinder und Jugendliche.

Karlsruhe - Noch keine Idee für das lange Pfingstwochenende und die Ferien danach? Hier kommen fünf Vorschläge für Erlebnisse, die Groß und Klein Spaß machen.

Luftsprünge in Karlsruhe

Verwundert blicken einige Passanten in der Innenstadt der Gruppe hinterher, die auf dem Weg zum Schloss ist: „Boing, boing, boing.“ Anstatt zu gehen, springen alle auf und ab. Dank der Springschuhe an den Füßen sind sie flott unterwegs. Die ersten Schweißperlen bilden sich auf der Stirn. „Mit den Kangoo Jumps trainiert man Bauch, Beine, Po“, sagt Marko König von der Safiri Academy, der die Stadtführungen auf den federnden Kufen anbietet. Das eingebaute Federungssystem reduziere den Aufprall auf den Boden um bis zu 80 Prozent, daher böten sich die neuen Stadtführungen für alle Altersklassen an. „Der Vorteil bei den Kangoo Jumps ist, dass man nicht besonders sportlich sein muss. Jeder kann es nach der kurzen Einführung“, ist Marko König überzeugt.

Die rund einstündige Tour kostet 25,- Euro plus 5,- Euro Leihgebühr für die Schuhe. Sie kann unter der Nummer 07 21 / 16 08 98 70 gebucht werden oder per Mail an info@safiri-academy.com.

Märchenstunde in Bad Wildbad

Der Baumwipfelpfad und die Highline auf dem Sommerberg in Bad Wildbad sind inzwischen ziemlich bekannt. Fast ein Geheimnis ist dagegen der Märchenweg „Das kalte Herz“. An zehn Stationen der rund drei Kilometer langen Strecke wird die Geschichte von Wilhelm Hauff erzählt: Peter Munk ist einer von vielen Köhler des Schwarzwalds. Tag ein, Tag aus schuftet er in der Köhlerei seines Vaters und träumt dabei vom großen Geld. Dank des Glasmännleins hat Peter drei Wünsche frei, die jedoch nur für kurzen Wohlstand sorgen. Verarmt wendet er sich an den Holländermichel und tauscht sein Herz gegen Reichtum. Fortan lebt der ehemalige Kohlenbrenner mit einem Herzen aus Stein. Wer wissen möchte, wie die Geschichte endet und neugierig auf den Schwarzwald und seine Bewohner ist, startet am Turm des Baumwipfelpfads und wandert mit Peter Munk über den Sommerberg. Etwa eine Stunde dauert die Rundwanderung, vorbei am Kohlenmeiler, der Flößerei und Schwarzwälder Spezialitäten.

Wer mehr erfahren möchte, schaut sich das Video von Emma, der Kinderreporterin an www.bad-wildbad.de/maerchenweg/maerchenwegstationen

Goldwaschen am Rhein

In der oberrheinischen Tiefebene ist der Goldrausch ausgebrochen – zumindest, wenn Franz-Josef Andorf seine Goldwaschkurse anbietet. „Im Oberrhein werden rund 50 Tonnen Gold vermutet“, sagt der Hobby Goldsucher, der die besten Stellen zum Waschen kennt. Da das begehrte Edelmetall 20 Mal schwerer als Wasser ist, lagert es sich überall dort ab, wo der Flusslauf gebremst wird und das Wasser langsamer fließt. An diesen tummeln sich die Goldschürfen und schauen gebannt auf die Wasseroberfläche. Ihre Arme bewegen sich rhythmisch hin und her. „Die Kunst ist es, mit der Goldwaschpfanne die richtigen Bewegungen zu machen“, weiß Franz-Josef Andorf, der schon als Kind seine ersten Rheingold-Flitterchen fand. Sie können bis zu einigen Millimetern groß sein. „Das ist aber selten“, weiß der Goldschürfer aus Erfahrung. Auch Geduld gehört zum Goldwaschen dazu. Erst nach rund einer Stunde haben die meisten den richtigen Dreh mit der Pfanne heraus und das Sediment, indem die Goldkörnchen stecken, geht nie aus! Beim Drehen setzen sich die Steine ab, die vorsichtig ausgeschüttet werden. Übrig bleibt ein feines Gemisch aus Sand, Metall, Mineralien und vielleicht etwas Glitzerndem. Gold hat einen besonderen Glanz, der sich selbst bei Sonnenlicht nicht verändert. Erste winzige Funde des Edelmetalls spornen die ganze Familie an, weiterzumachen, auch wenn langsam der Rücken schmerzt. Denn jetzt geht das Goldfieber erst richtig los.

Die Kurse finden in den Ferien an folgenden Terminen statt: 9., 15., 16., 22. und 23. Juni. Kosten: 30 Euro, ermäßigt 15 Euro. Mehr Infos unter: https://goldsucher.de/goldwaschkurse-termine/

Entdecke den Wald in Urbach

Erkunden, erfühlen und erraten kann man den Wald und seine Bewohner auf dem Wald-Erlebnis-Pfad der Gemeinde Urbach, der im Rahmen der Remstal Gartenschau neugestaltet wurde. Wandern im Wald ist für Kinder wenig reizvoll, aber hier taucht auf einmal ein Reh hinter den Bäumen auf. Das scheue Waldtier aus Holz ist eine Figur der Margarete Ostheimer GmbH. Ein Höhepunkt des zwei Komma zwei Kilometer langen Weges ist auch die große Kugelbahn. „Aus Kaugummiautomaten kann man sich Holzkugeln ziehen und herunter kullern lassen“, verrät Achim Grockenberger von der Gemeinde Urbach. Wer sich traut, klettert in die Bärenhöhle und erforscht ihre Geheimnisse. Der Bachlauf, an dem sich eine Biberburg befindet, lädt im Sommer zum Plantschen ein. In unmittelbarer Nähe ist ein Grillplatz zum Rasten. Jeden Sonntagnachmittag ab 14.30 Uhr findet ein Programm zum Thema „Wald und Natur“ statt.

Der Pfad ist über die Parkplätze Hagsteige und Bärenbach zu erreichen. Vom Bahnhof in Urbach fährt der Bus 249 zur Haltestelle Banrain. Zum Waldparkplatz Hagsteige sind es 15 Minuten. https://remstal.de/kommunen/urbach/geplante-projekte.html

Nachts im Sternenpark auf der Schwäbische Alb

Auf der Schwäbischen Alb kann man sogar noch die Milchstraße sehen! An den empfohlenen Beobachtungsplätzen ist man in klaren Nächten den Himmelskörpern und der Landschaft ganz nah. Mit etwas Glück hört und sieht man dort beim Sterne gucken auch nachtaktive Tiere. Wer nicht alleine sein möchte beim Beobachten, besucht eine Sternführung, bei der der Nachthimmel erläutert wird. Im Rahmen des Projekts Sternenpark Schwäbische Alb werden auch Nachtwanderungen mit Sternenführung angeboten. Mit einem Teleskop geht es dorthin, wo es noch richtig dunkel ist und nur die Sterne leuchten. In der Stadt sind die funkelnden Lichter oft nur noch schwer zu erkennen. „Die Lichtverschmutzung ist einfach zu groß“, sagt Matthias Engel vom Projektteam Sternenpark Schwäbische Alb.

Der Nachthimmel über der Schwäbischen Alb ist ein schützenwertes Gut und das Projekt eine ehrenamtliche und unabhängige Initiative, die sich für den Erhalt des natürlichen Nachthimmels und der Nachtlandschaft durch Vermeidung von Lichtverschmutzung und damit für umweltgerechte Außenbeleuchtung einsetzt. Ein Projekt Ziel ist auch die Einrichtung eines offiziellen Sternenparks und die Anerkennung als so genannter „Dark-Sky-Park“. So werden Gebiete von der Dark-Sky-Association ausgezeichnet, die eine geringe Lichtverschmutzung aufweisen. Besonders gut zur Himmelsbeobachtung eignet sich der ehemalige Truppenübungsplatz bei Münsingen.

Alle Plätze unter www.sternenpark-schwaebische-alb.de/