Mit dem Fahrrad die Region erkunden. Foto: Fotolia

In Burladingen haben Fahrradfahrer sieben verschiedene Touren zur Auswahl – Am 23. Juni ist ein Großer Aktionstag.

Burladingen - Am Sonntagmorgen wird es oft eng in der Bahn. Viele Wanderer und Radfahrer nutzen dann den Rad-Wander-Shuttle der Hohenzollerischen Landesbahn. Zum Beispiel um von Tübingen über Mössingen und Hechingen auf die Zollernalb zu fahren. Ankunft Burladingen 10.16 Uhr – dann ist noch genügend Zeit für eine Tour de Burladingen.

Insgesamt sieben Strecken mit unterschiedlichen Anforderungsprofilen haben die Burladinger auf dem 123 Quadratkilometer großen Gemeindegebiet vermessen und ausgeschildert. Sie führen durch alle zehn Ortsteile. Nur kurze Strecken innerhalb der Ortschaften müssen sich Radfahrer und Autofahrer die Straße teilen. Ansonsten führen die Radtouren meist auf Wirtschaftswegen kreuz und quer durch Felder, Wiesen und Wälder der Alblandschaft, zu Burgruinen wie Hasenfratz, Hohen Ringingen oder Holstein.

600 Jahre alte Mühle besichtigen

Locker leicht rollen die Räder zum Beispiel auf der „Albtrauf-Tour“: Es ist die leichteste – sehr familienfreundlich – und mit knapp 14 Kilometern die kürzeste Runde (reine Fahrtdauer nur etwa eine Stunde). Sie überwindet mit nur leichten Anstiegen und Abfahrten insgesamt 130 Höhenmeter.

Als Einstieg eignen sich zwei Parkplätze an der Kreisstraße K 7161 zwischen Salmendingen und Ringingen am Fuße des Kornbühls. Diese Kuppe erhebt sich inmitten der Alblandschaft auf 886 Meter und trägt weithin sichtbar die Salmendinger Kapelle, eine Wallfahrtskirche aus dem 16. Jahrhundert. Man lässt Kapelle und Berg hinter sich und radelt auf einem Wirtschaftsweg durch einen bunten Flickenteppich von Feldern durch das Heufeld Richtung Albtrauf/Köhlberger Hütte. Wer schon eine Pause braucht (Grillstelle), nutzt den Platz für den wunderbaren Ausblick ins Killertal und auf die Burg Hohenzollern. Danach geht es weiter am Albtrauf entlang, mit einigen Schlenkern bis nach Ringingen und vorbei am Bühl zurück Richtung Kornbühl und dem Ausgangsparkplatz.

Radfahrer, aber auch Wanderer, können auf den Touren viel entdecken. Am Themenwanderweg „Rund um das Lauchertwasser“ (Tour Nr. 4) beispielsweise erläutern Infotafeln die Tier- und Pflanzenwelt am Flüsschen. Bei der nahe gelegenen Albmühle handelt es sich um eine wassergetriebene Mahl- und Sägemühle, die mehr als 600 Jahre alt ist. Hier lebten die Walzschwestern Klara und Marie bis ins hohe Alter als Selbstversorger – ohne Elektrizität und fließendes Wasser. Bis 2009 betrieben sie die Sägemühle mit Wasserkraft. Am Aktionstag (23. Juni) kann sie besichtigt werden.

Rundgang durch das Peitschenmuseum

Nahe Hermannsdorf (Touren Nr. 1 und 2) lockt der Hochseilgarten zum „Abheben“, zwischen Ringingen und Stetten (Touren Nr. 3 und 4) kommt man beim Flugplatz der Modellflieger vorbei.

Wer bei der Killertal-Tour (Nr. 7) an eine „mörderische“ Steigung denkt, liegt falsch. Der Name „Killer“ hat nichts mit der englischen Sprache zu tun. Namensgeber für Dorf und Tal war eine wehrhafte Kirche, um die sich im 7. Jahrhundert eine Siedlung bildete. In der alemannischen Mundart wurde aus Kirchweiler Kilchwilari, Kilwilari und schließlich Killer. Die heutige Kirche wurde 1565 errichtet. Doch es ist ein kleines Museum, das das Killertal bekannt gemacht und sogar ins Guinness-Buch der Rekorde befördert hat: Im alten, winzigen Bahnhofgebäude hat Deutschlands erstes und einziges Peitschenmuseum sein Quartier. Hunderte von Peitschenmustern und eine voll eingerichtete Peitschenwerkstatt erinnern an die Blütezeit des Dörfchens, als nahezu in jedem Haus Peitschen gefertigt wurden. Das Museum ist am Aktionstag stundenweise geöffnet. Einen Rundgang kann jeder mit dem Audio-Guide unternehmen.

Info

(47,8 km, 690 Höhenmeter); Nr. 2 Höhentour-Hermannsdorf (18,3 km, 236 Höhenmeter); Nr. 3 Fehlatal-Tour (23,5 km, 210 Höhenmeter); Nr. 4 Laucherttal-Tour (18,3 km, 216 Höhenmeter); Nr. 5 Alb-Rundtour (16,6 km, 154 Höhenmeter); Nr. 6 Albtrauf-Tour (14,3 km, 130 Höhenmeter); Nr. 7 Killertal-Tour (21,4 km, 435 Höhenmeter). Details auf einer kostenlosen Radkarte, die vor Ort erhältlich ist, und auf www.radroutenplaner-bw.de.

Aktionstag: Am Sonntag, 23. Juni, 11 bis 17 Uhr, findet der Aktionstag „Tour de Burladingen“ statt. An diesem Tag fährt auch der Rad-Wander-Bus. Eine Anmeldung für die Teilnahme ist nicht erforderlich. Die Strecken sind gut ausgeschildert. Betreut werden die Radler entlang der Touren an insgesamt zwölf Stationen. Dort gibt’s eine kleine Karte mit allen Touren, Stationen und Sehenswürdigkeiten, Verpflegungsangeboten und die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen.

Informationen gibt die Stadt Burladingen, Telefon 0 74 75 / 89 20 und www.burladingen.de.

Anreise: Mit dem Auto auf der B 27 Richtung Süden, bei Hechingen auf die B 32 nach Burladingen. Mit der Bahn (und dem Rad) bis nach Tübingen, dort umsteigen in den Rad-Wander-Shuttle der Hohenzollerischen Landesbahn direkt nach Burladingen (fährt sonn- und feiertags bis 20. Oktober 2013) mit Anschluss in den Rad-Wander-Bus (nur am Tour-Tag 23. Juni). Fahrtzeiten auf der Homepage Burladingen oder auf www.naldo.de und www.hzl-online.de. Die Mitnahme des Fahrrades ist kostenlos.