Das Radfahren in Böblingen birgt Kuriositäten und ist keineswegs frei von Gefahren. Foto: factum/

Stadträte aller Fraktionen besichtigen bei einer Rundfahrt des ADFC neuralgische Stellen für den Radverkehr.

Böblingen - Außerhalb von Wahlkampfzeiten wäre die Teilnehmerzahl vielleicht geringer ausgefallen. Doch jetzt schickten sämtliche Fraktionen des Gemeinderats mindestens einen Vertreter zu der Radtour, zu der die Böblinger Ortsgruppe des Fahrradclubs ADFC eingeladen hatte. Insgesamt fuhren 20 Kandidaten für die bevorstehende Kommunalwahl am nächsten Sonntag mit.

In der landesweiten Radfahr-Tabelle steht Böblingen weit unten

Der ADFC beklagt seit Jahren, dass das Radfahren in Böblingen nicht nur mühsam, sondern auch gefährlich sei. Demgemäß war die Stadt bei einer landesweiten Umfrage unter Radfahrern mit der Schulnote 4,3 weit hinten in der baden-württembergischen Tabelle gelandet. Nach den Worten des Böblinger Kreisverbandsvorsitzenden Peter Grotz teilten die angehenden und amtierenden Stadträte die Einschätzung, dass „in Böblingen noch viel Luft nach oben“ sei. In der Vergangenheit hatten solche Erkenntnisse allerdings nur im Ausnahmefall zu Verbesserungen für die Radler geführt.

Zu den typischen Ärgernissen zählt der Kreisverkehr vor dem Einkaufszentrum Mercaden. Radfahrer müssen dort Umwege nehmen, die Ausleitung des Radwegs auf die Wolfgang-Brumme-Allee ist zudem unfallträchtig. An den Kreuzungen der Sindelfinger- zur Talstraße und der Tübinger- zur Berliner Straße fehlen Radwege ganz. Entlang der Herrenberger Straße sind die Radstreifen zu schmal. Diskutiert wurde bei der Tour auch darüber, auf welcher Route der Radverkehr durch die Stadt auf den neuen Radschnellweg geleitet werden könnte. Der ADFC hält es für die beste Lösung, die Friedrich-List-Straße zur Fahrradstraße zu erklären.