Clever Shuttle zieht seine Fahrzeuge aus Stuttgart ab. Foto: Clever Shuttle/Finn Fredeweß

Der Fahrdienst Clever Shuttle zieht sich aus Stuttgart zurück. Schuld daran sei behördlicher Schwergang. Das will die Stadt nicht auf sich sitzen lassen.

Stuttgart - Der Fahrdienst-Anbieter Clever Shuttle hat am Montag sein Angebot in Stuttgart, Hamburg und Frankfurt/Main eingestellt. „Ab sofort können Kunden in diesen Städten keine Fahrten mehr ordern“, teilte das Berliner Unternehmen, das zum Großteil der Deutschen Bahn gehört, mit. Rund zwei Drittel der 330 Stellen fallen in Hamburg weg, wo das Angebot aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt worden sei. In Frankfurt wiederum sei eine fehlende Genehmigung der Hauptgrund für den Rückzug, sagte Sprecher Fabio Adlassnigg.

In Stuttgart ist Clever Shuttle seit eineinhalb Jahren als Versuch mit bisher 15 Fahrzeugen unterwegs. Das Unternehmen, bei dem die Kunden Fahrgemeinschaften bilden können, durfte nur in bestimmten Gebieten und zu bestimmten Zeiten fahren. Daran hat es von Anfang an Kritik geübt. Zuletzt hatte die Stadt eine Aufstockung der Flotte auf bis zu 50 Fahrzeuge genehmigt. „Das ist immer noch zu wenig. Und die weiteren Beschränkungen und der hohe bürokratische Aufwand waren für uns zermürbend und nicht nachvollziehbar“, so Adlassnigg.

15 Autos wandern ab

Die 15 Fahrzeuge sollen nun in Berlin, Kiel, Leipzig, Dresden und München eingesetzt werden, hieß es. Im November komme Düsseldorf neu dazu. Stuttgart bleibe interessant, falls sich die Rahmenbedingungen auch im Personenbeförderungsgesetz änderten. Das will besonders die Taxibranche verhindern. Die befürchtet, solche neuen Anbieter hebelten das Gesetz auf Kosten der Taxibetriebe aus.

Die Stadt Stuttgart wies die Kritik von Clever Shuttle zurück. Man sei zuletzt weit auf das Unternehmen zugegangen und habe zahlreiche Beschränkungen aufgehoben, sagte eine Sprecherin. So wäre stufenweise sogar ein Betrieb rund um die Uhr im gesamten Stadtgebiet möglich gewesen.