Nach einem Einbruchsalarm in Möhringen rückte auch der Polizeihubschrauber aus. Foto: SDMG/Schmidt

Was tun, wenn nachts im Nachbarhaus die Lichter von Taschenlampen umher huschen? Die Polizei verständigen. Zuletzt knatterte ein Polizeihubschrauber über Möhringen.

Stuttgart - Da sage noch einer, die Nachbarn seien nicht wachsam genug, wenn es um Einbrecher geht. In Möhringen hat alles in der Nacht zum Freitag reibungslos funktioniert – und am Ende kreiste sogar ein Polizeihubschrauber über den Fildern, um nach verdächtigen Gestalten Ausschau zu halten. Potenzielle Wohnungseinbrecher sollten sich das eine Mahnung sein lassen.

Bewohner der Widmaierstraße glaubten jedenfalls weder an Christkind noch an Weihnachtsmann, als sie am Donnerstag gegen 23.20 Uhr in einem Nachbarhaus den verdächtigen Schein von Taschenlampen entdeckten. Nicht lange fackeln, sondern die Polizei anrufen – so heißt es immer wieder in solchen Situationen.

Die Einsatzzentrale der Stuttgarter Polizei schickte mehrere Streifen zur Fahndung zum Tatort. „Außerdem rückte ein Polizeihubschrauber an, der zufällig in der Nähe war“, sagt Polizeisprecherin Ilona Bonn.

Hubschraubergeknatter über dem Stadtbezirk

Die Aufregung in Möhringen hat einen guten Grund. Seit der Umstellung auf Winterzeit Ende Oktober hat die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Landeshauptstadt deutlich zugenommen. Allein im Monat November dürften es mehr als 100 Fälle in Stuttgart gegeben haben. Auch Möhringen zählt dabei zu den Tatorten.

Immerhin gab es in diesem Stadtbezirk einen der wenigen Fahndungserfolge der Polizei in Stuttgart: Am 12. Dezember wurde ein 49-Jähriger dingfest gemacht, nachdem er in ein Einfamilienhaus an der Meßstetter Straße eingedrungen war und ein Alarmsystem ausgelöst hatte. Der aus Italien eingereiste Wohnsitzlose wurde festgenommen und von einem Haftrichter in Untersuchungshaft geschickt.

Im aktuellen Fall am späten Donnerstagabend waren die Möhringer wegen des Hubschraubereinsatzes ebenfalls hellwach. Doch letztlich bestand kein Grund zur Sorge: Die Polizeibeamten fanden heraus, dass es die Hausbewohner selbst waren, die mit Taschenlampen etwas in der Wohnung gesucht hatten.

In Aidlingen kommt die Polizei leider zu spät

Fehlalarm also. Doch lieber ein solches Ergebnis als jenes in Aidlingen (Kreis Böblingen), wo eine Zeugin in derselben Nacht und fast zu selben Zeit den Schein von Taschenlampen in einem Haus beobachtet hatte. Die Polizei rückte in die Furtholzstraße aus – und musste ein beschädigtes Gartentor und eine eingeschlagene Terrassentür feststellen. Die Einbrecher aber waren schon verschwunden. Zurück ließen die Täter eine durchwühlte und teilweise beschädigte Wohnung. Was sie erbeutet haben, ist noch unklar. Der Zugang zum Haus musste von der Feuerwehr notdürftig gesichert werden.