Enttäuschung bei der Public-Viewing-Party der Uni Stuttgart auf dem Vaihinger Campus: Rektor Ressel (links) und seine Mitarbeiter hatten schwer auf den Titel gehofft. Foto: Michael Latz

Verpasst! Auch im dritten Anlauf hat die Uni Stuttgart beim Wettbewerb um den begehrten Exzellenztitel nicht punkten können. Rektor Ressel sieht seine Hochschule dennoch als „exzellent – auch ohne Titel“

Stuttgart - In den Kreis der Besten der Besten hat es nicht gereicht: Die Universität Stuttgart ist beim bundesweiten Wettbewerb der Hochschulen um den Exzellenztitel leer ausgegangen. Der Stuttgarter Rektor Wolfram Ressel, der am Freitag zum Public Viewing ins Bistro des Unihotels auf dem Vaihinger Campus geladen hatte, erklärte jedoch: „Wir feiern trotzdem – wir haben sehr viel erreicht, sind erstmals bis in die Endrunde gekommen.“

Allein die Antragsberechtigung für den Exzellenztitel habe die Hochschule in den Kreis der besten Universitäten in Deutschland befördert, so Ressel. Mit dem Sieg verbunden gewesen wäre neben dem Imagegewinn auch ein Geldsegen. Die Antragssumme der Uni umfasste mehr als 95 Millionen Euro. Doch damit ist es vorbei.

Stuttgarter Unirektor: Wir werden weitermachen mit unserer Vision

War der enorme Kraftakt vergebens? „Nein, auf keinen Fall“, meint Ressel. Die Vorbereitungen zu dem Antrag habe die Uni zu einem Team zusammengeschweißt, zu einer Einheit – „von den Studierenden über die Professorenschaft bis zur Verwaltung“. Und: „Wir werden weitermachen mit unserer Vision – dann halt etwas kleiner.“ Mit ihrer „Vision intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ hätten es die Stuttgarter zum Exzellenztitel bringen wollen. Die Voraussetzungen dafür hat die Uni durch ihre zwei bereits im vergangenen Jahr bewilligten Exzellenzcluster „Datenintegrierte Simulationswissenschaften“ und „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“ erfüllt. Das hatte große Hoffnungen geweckt.

Auch an zwei Zielen will die Uni festhalten: eine führende Universität auf dem Themenfeld intelligente Systeme zu werden und selber als intelligentes System zu agieren. Schrittweise ausbauen will sie die Profilbereiche autonome Systeme und Biomedizin, letzteren zusammen mit dem Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus und der Uniklinik Tübingen.

Doch am Freitag feierte der Rektor mit Kollegen und Studierenden erst mal auf dem Campus Beach – auch ohne Titel.