Die Explosion hatte am Dienstag ein Todesopfer gefordert. Foto: AFP

Die Explosion in einer österreichischen Gasverteilstation hat in mehreren Ländern Sorge um die Gasversorgung ausgelöst. Noch in der Nacht sollten die Leitungen aber geöffnet werden.

Baumgarten an der March - Nach einer Explosion in einer Gasverteilstation in Österreich läuft in der international wichtigen Anlage die Versorgung wieder an. Der Betreiber Gas Connect begann am Dienstagabend nach eigenen Angaben, Teile wieder hochzufahren, um die Gasleitungen zu beschicken. Sie führen nach Italien, Deutschland und Ungarn.

Diese Entscheidung sei nach eingehender Kontrolle durch die Feuerwehr und das Landeskriminalamt gefällt worden, betonte die Firma. Derweil sind die beschädigten Teile der Anlage bis auf Weiteres außer Betrieb. Nach dem Unglück waren alle Gasleitungen runterfahren worden.

Die Explosion in der Station nahe Baumgarten hatte einen Arbeiter getötet und weitere rund 20 Menschen verletzt. „Der genaue Unfallhergang ist noch ungeklärt und Gegenstand interner Untersuchungen und der Ermittlungen der Polizei“, heißt es in der Firmenmitteilung. Das Unglück brachte den russischen Gasexport nach Süd- und Südosteuropa zeitweise empfindlich durcheinander.

Der Transit durch Österreich über Baumgarten sei am Abend wieder in Betrieb genommen worden - „und somit kann die Gasversorgung der belieferten Länder gesichert werden“. Die nationale Erdgasversorgung sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, hieß es. Gas Connect ist eine Tochterfirma des österreichischen Energiekonzerns OMV.

Da Italien und Länder auf dem Balkan größere Mengen Gas via Terminal in Baumgarten bestellt hatten, war es dort nach dem Unfall zu besorgten Reaktionen gekommen. Italiens Wirtschaftsminister Carlo Calenda sprach von einem „ernsthaften Problem“. Allerdings verfügt Italien wie andere Länder auch über Reserven in Lagern.

Deutschland sei von dem vorübergehenden Ausfall der Anlage in Österreich auch deshalb nicht betroffen, weil aktuell keine Lieferungen von dort bestellt gewesen seien, so der Firmensprecher weiter. Obendrein sei die Pipeline Richtung Westen unversehrt.

Seit knapp 50 Jahren wird Gas vor allem aus Russland via Baumgarten in Europa verteilt. Pro Jahr fließen mehr als 40 Milliarden Kubikmeter Gas durch die Rohre des Terminals ganz im Osten Österreichs. Das ist etwa zehn Prozent des Gasvolumens in Europa.